Linux Mint: Banshee-Einnahmen gehen nur zur Hälfte an Gnome
Auch Linux Mint liefert Banshee mit aktiviertem Amazon-MP3-Store aus. Von den generierten Einnahmen bekommt die Gnome-Foundation aber nur die Hälfte. Genau wie Ubuntu handelt Linux Mint damit entgegen dem Wunsch der Banshee-Entwickler.

Mit einer Änderung am Affiliate-Code des Mediaplayers Banshee sorgt das Linux-Mint-Team dafür, dass die über das Plugin für den Amazon-MP3-Store generierten Einnahmen künftig beim Mint-Team ankommen. Dies wurde durch einen Eintrag im Forum von Ubuntuusers.de öffentlich bekanntgegeben. Auf der Webseite des Banshee-Projekts ist inzwischen vermerkt, dass das Projekt 50 Prozent der generierten Einnahmen von Linux Mint erhält.
Ein ähnliches Vorgehen von Canonical im Zuge der Entwicklung von Ubuntu 11.04 sorgte im Frühjahr 2011 bereits für kontroverse Diskussionen. Canonical behält 75 Prozent der Einnahmen. Die Banshee-Entwickler bitten im Quellcode aber darum, den entsprechenden Code nicht zu ändern, so dass die Einnahmen komplett an die Gnome-Foundation gehen. Rechtlich gesehen erlaubt die Lizenz von Banshee jedoch diese Änderung.
Canonical-URL ersetzt
In einem Blogkommentar erläutert der Teamleiter von Linux Mint, Clement Lefebvre, warum das Team den entsprechenden Code geändert hat. Darin beschreibt er, dass die Upstream-Pakete für Linux Mint die von Ubuntu seien und nicht etwa der Quellcode des Banshee-Projekts. Mit dem Patch werde lediglich "die Canonical-URL durch unsere ersetzt".
Darüber hinaus bemerkt Lefebvre, dass über das Plugin im Monat November lediglich 3,41 US-Dollar bei Linux Mint ankamen. Außerdem funktioniere die URL im originalen Banshee-Code offensichtlich nicht. Dabei ist dem Entwickler aber der Fehler unterlaufen, die URL nur im Browser aufzurufen. Der Link funktioniert aber nur zusammen mit einem Skript bei der Benutzung des Plugins in Banshee.
Kein Geld für Canonical
Darauf aufmerksam gemacht, reagiert Lefebvre überrascht und stellt die Position des Mint-Projektes klar. "Canonical ist nicht in der Stellung, die Einnahmen aufzuteilen, welche durch Mint-Nutzer generiert werden. (...) Diese Entscheidung liegt bei uns."
Das Ziel Lefebvres ist es also, zu verhindern, dass Canonical 75 Prozent der generierten Einnahmen erhält. Weiter versichert Lefebvre, die Gnome-Foundation erhalte auch mehr als die 25 Prozent, die Canonical verspricht, sollte sie an dem Geld interessiert sein. Davon ist auszugehen, denn laut den Banshee-Entwicklern sorgte das Plugin mit über 9.000 US-Dollar für etwa drei Prozent der Gesamteinnahmen der Gnome-Foundation in diesem Jahr. Die Information der Banshee-Entwickler, sie erhielten 50 Prozent der Einnahmen von Linux Mint, spricht dafür, dass sich die Entwicklerteams inzwischen über eine Verteilung geeinigt haben.
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Ich nicht! Da die Entwickler es anscheinend nicht für nötig halten den Anwender beim...
Der Hauptgrund war meines Wissens nach, daß auf den CDROM ISOs nicht mehr genug Platz...