Bradley Manning: Anwalt bestreitet Gefährdung der nationalen Sicherheit
Der Anwalt von Bradley Manning hat in einem Schreiben an das Gericht gefordert, dass die US-Regierung Dokumente herausgeben soll, die seinen Mandanten entlasten. Aus den Dokumenten soll hervorgehen, dass die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente keine Gefährdung der nationalen US-Sicherheit darstellten.

Die US-Dokumente, die Wikileaks im vergangenen Jahr veröffentlicht hat, haben die nationale Sicherheit der USA nicht beeinträchtigt: Diese These vertritt der Anwalt von Bradley Manning in einer Eingabe an das Gericht. In dem Schreiben beantragt David Coombs die Herausgabe von Beweismitteln, die diese These untermauern.
Entlastende Dokumente angefordert
Coombs hat Dokumente vom Weißen Haus, dem US-Außenministerium, vom US-Justizministerium sowie vom US-Verteidigungsministerium angefordert, die seinen Mandanten entlasten sollen. Daraus soll hervorgehen, dass die Dokumente, die Manning Wikileaks zugespielt haben soll, harmlos sind und die nationale Sicherheit durch sie nicht gefährdet war.
Eine Schadensanalyse des militärischen Geheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) sei zu dem Schluss gekommen, dass "alle Informationen, die mutmaßlich weitergegeben worden sind, entweder veraltet waren, Stellungnahmen auf niedriger Stufe darstellten oder bereits durch frühere Veröffentlichungen landläufig bekannt waren", heißt es in dem teilweise geschwärzten Schreiben.
Anträge abgewiesen
Coombs will unter anderem den Bericht der DIA. Er habe diese Dokumente wiederholt angefordert. Die Regierung habe seine Eingaben alle pauschal abgewiesen, kritisiert der Anwalt.
Am 16. Dezember 2011 soll eine Voruntersuchung vor einem Militärgericht in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland stattfinden. Dabei soll geklärt werden, ob die Anklage genug Beweise vorlegen kann, um ein Verfahren zu eröffnen.
Geheimes Material der US-Armee
Die Anklage wirft Manning vor, der Enthüllungsplattform Wikileaks geheimes Material der US-Armee und des US-Außenministeriums zugespielt zu haben, darunter geheime Dokumente der US-Armee aus Afghanistan und dem Irak sowie rund 250.000 Depeschen von US-Diplomaten.
Manning war als Analyst des US-Militärgeheimdienstes im Irak eingesetzt. Als solcher hatte er Zugang zu geheimen Dokumenten. Er wurde im Mai 2010 verhaftet. Die Bedingungen seiner Untersuchungshaft im US-Militärgefängnis Quantico wurden mehrfach gerügt, unter anderem vom Folterbeauftragten der Vereinten Nationen.
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