Raumfahrt: Phobos-Grunt antwortet - und wieder nicht

Europäischen und russischen Weltraumexperten ist es mehrfach gelungen, Kontakt mit dem verloren gegangenen russischen Raumfahrzeug Phobos-Grunt aufzunehmen und Telemetriedaten zu empfangen. Die Wissenschaftler hoffen, Phobos Grunt kontrolliert zum Absturz bringen zu können.

Artikel veröffentlicht am ,
Phobos Grunt: Telemetriedaten empfangen
Phobos Grunt: Telemetriedaten empfangen (Bild: Lavochkin Association)

Der europäischen Raumfahrtagentur Esa ist es diese Woche gelungen, Kontakt zu der verloren gegangenen russischen Raumsonde Phobos-Grunt herzustellen, allerdings nicht dauerhaft: In der Nacht zum Freitag scheiterte ein Versuch, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren.

Kontakt zu Phobos

Am 22. November empfing die Esa-Station im australischen Perth nach eigenen Angaben erstmals Signale der Anfang des Monats gestarteten Raumsonde. In der Nacht vom 23. zum 24. November konnte die Esa Daten in beide Richtungen mit der Sonde austauschen. Die Daten wurden an Roscomos übermittelt. Die russische Raumfahrtagentur empfing am 25. November auch selbst Daten von Phobos-Grunt.

Ein weiterer Versuch der Esa, in der Nacht zum Freitag mit der Sonde Kontakt aufzunehmen, scheiterte jedoch. Sie hätten kein Signal erhalten, berichtete ein Esa-Vertreter der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti.

Daten nicht entschlüsselbar

Mit der Kontaktaufnahme allein ist es jedoch nicht getan: Die Telemetriedaten, die die Esa-Station erhalten habe, seien jedoch zu stark verzerrt gewesen, um sie zu entschlüsseln, sagte ein namentlich nicht genannter Vertreter der russischen Raumfahrtbranche Ria Novosti. Das sei aber mit den Daten gelungen, die in der Kommandozentrale am Startplatz im kasachischen Baikonur eingegangen seien.

Die Raumsonde war am 9. November vom Startplatz in Baikonur aus gestartet. Nach der planmäßigen Trennung von der Trägerrakete zündete jedoch das Triebwerk nicht und Phobos-Grunt blieb in der Erdumlaufbahn stecken.

Zum Marsmond Phobos und zurück

Ziel der Sonde sollte Phobos sein, einer der beiden Monde des Planeten Mars. Das Raumschiff hätte dort Bodenproben nehmen und diese zur Erde zurückbringen sollen. Die Rückkehr zur Erde war für August 2014 geplant. Phobos-Grunt war die erste interplanetarische russische Weltraummission seit 1996.

Unklar ist indessen, was mit dem Raumfahrzeug passiert. Ein unkontrollierter Absturz wäre problematisch, da Phobos-Grunt eine geringe Menge radioaktiven Kobalts 57 sowie giftigen Treibstoff an Bord hat. Die russischen Raumfahrtexperten hoffen, dass ihnen der wiederhergestellte Kontakt ermöglicht, Phobos Grunt in der Atmosphäre verglühen oder zumindest kontrolliert in einen Ozean abstürzen zu lassen. Die russischen Experten rechnen mit einem Absturz im Januar oder Februar 2012.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Vermona
Zufall und Synthesizer

Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
Von Martin Wolf

Vermona: Zufall und Synthesizer
Artikel
  1. Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
    Warnmeldungen
    Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

    Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /