Linux-Distributionen: Linux Mint 12 im Gnome-2-Look
Das Linux-Mint-Team will Gnome-2-Fans den Umstieg auf Gnome 3 erleichtern. Mit eigenen Erweiterungen hat es die aktuelle Version des Desktops zurückverwandelt und mit seinem eigenen Menü versehen.

Noch steht die offizielle Ankündigung des Teams zum Erscheinen von Linux Mint 12 aus. Die Ubuntu-basierte Linux-Distribution ist für alle gedacht, die sich weder mit dem Ubuntu-Desktop Unity noch mit Gnome 3 anfreunden können. Auf Gnome 3.2 müssen Anwender dennoch nicht verzichten, denn mit den Mint Gnome Shell Extensions (MGSE) haben die Mint-Entwickler Gnome 3 um Funktionen aus Gnome 2 erweitert, etwa einem Menü und einer Fensterleiste. Darüber hinaus ist das Projekt Mate integriert worden, eine Portierung von Gnome 2.32, die parallel zu Gnome 3.2 installiert und genutzt werden kann.
Nach der Installation von Linux Mint 12 stehen im Anmeldebildschirm Lightdm unter dem Zahnrad-Icon mehrere Optionen zum Starten des Gnome Desktops zur Verfügung. Die Standardoption "Gnome" startet Gnome 3.2 samt den MGS-Erweiterungen. Auf den ersten Blick hat der Anwender den klassischen Gnome-2-Desktop vor sich, samt dem bereits bekannten Mint-Menü und einer Fensterleiste am unteren Rand des Bildschirms.
Nur das Aussehen des System-Indikators rechts oben weist zunächst auf Gnome 3 hin. Die MGS-Erweiterungen sorgen auch dafür, dass Fenster auf herkömmliche Art nebeneinander dargestellt werden, statt wie mit der Gnome-Shell in den einzelnen, sogenannten Aktivitäten. Auch Dateien auf dem Desktop sind mit den MGS-Erweiterungen sichtbar und können von dort geöffnet werden. Einzelne Funktionen der MGS-Erweiterungen lassen sich über das beigelegte Gnome Tweak Tool deaktivieren. Werden alle Optionen ausgeschaltet, steht die neue Gome-3-Benutzeroberfläche zur Verfügung.
Im Hintergrund laufen sämtliche Anwendungen aus Gnome 3.2, etwa der Dateimanager Nautilus oder das Brennprogramm Brasero.
Sofern die 3D-Beschleunigung der Grafikkarte genutzt werden kann, stehen diese Anwendungen auch unter Mate zur Verfügung. Das Mate-Team hat Gnome 2 so portiert, dass der Desktop parallel zu Gnome 3 installiert und genutzt werden kann. Dazu mussten auch einzelne Anwendungen umbenannt werden, etwa der Dateimanager, der dort den Namen Caja erhielt. Dennoch lassen sich unter Mate auch Nautilus oder das Brennprogramm Brasero aus Gnome 3.2 nutzen. Sonst bietet Mate die klassische Gnome-2-Oberfläche samt Mint-Menü und die gewohnten Systemeinstellungen.
Nebenbei hat Linux Mint 12 die bereits bekannten eigenen Anwendungen, etwa die Software- und Updateverwaltung. Wie in der Vorlage Ubuntu hat das E-Mail-Programm Thunderbird Evolution ersetzt. Nach einem Online-Update steht auch Firefox 8 bereit. Auch die Standardanwendungen Libreoffice 3.4.4 und Gimp 2.6.11 liegen bei. Die DVD-Variante bringt neben zahlreiche Codecs auch VLC 1.1.12 mit.
Linux Mint 12 steht als CD-Image ohne Codecs (620 MByte) und als DVD-Image (1 GByte) mit integrierten Codecs sowie beispielsweise dem VLC-Player und dem Mate-Desktop in jeweils einer 32- und 64-Bit-Version zum Download bereit.
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Ich kann mich mit Unity auch nicht anfreunden und werde deshalb wohl auch bald zu Mint...
Der Energieverbrauch liegt an keiner Distribution selbst, es ist der Linux Kernel wodurch...
Das ist nicht der Grund. Es einfach darum dass die meisten Leute schlichtweg Einzeller...