Urheberrecht: GVU will Streaming-Portalen Werbegelder entziehen
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) will illegalen Streaming-Portalen den Geldhahn zudrehen. Dazu sollen Unternehmen keine Werbeanzeigen mehr auf den Portal-Websites schalten.

Das große Geld wird im Internet mit Werbung gemacht. Je mehr Nutzer Werbeanzeigen lesen und anklicken, desto mehr lohnt sich das Werbegeschäft. Das wissen auch die Betreiber von nicht lizenzierten Streaming-Portalen. Sie locken Millionen Nutzer mit kostenlosen Musik- und Filmangeboten und vermarkten sich so als ideale Werbeplattformen. Davon profitieren alle Beteiligten - auf Kosten der Rechteinhaber. Das möchte Matthias Leonardy, Geschäftsführer der GVU, ändern. Er hat die Werbewirtschaft aufgefordert, "umgehend Mechanismen zu implementieren, die eine Platzierung von Werbemitteln auf den Seiten der digitalen Hehler unterbinden."
Leonardy kritisierte die werbenden Unternehmen gestern auf dem 5. DACH-Branchenforum scharf: "Es ist schon unerträglich, dass wertvolle Medieninhalte der Kreativwirtschaft als 'Lockmittel' missbraucht werden, indem ihre Attraktivität ausgebeutet wird, um dubiose Onlinedienste zu vermarkten. Es ist aber zusätzlich ein Unding, dass dabei zum Teil namhafte Anbieter durch Bewerbung ihrer Produkte und Dienste als Financiers solcher Kriminellen wirken." Sollten die "schwarzen Schafe der Werbewirtschaft, die kommerziell betriebene Raubkopien-Angebote durch Onlinewerbung finanzieren", ihre Praxis nicht ändern, hätten sie mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen.
Die GVU konnte kürzlich mit der Schließung des Streaming-Portals Kino.to einen Erfolg im Kampf gegen illegale Streaming-Portale vermelden. Der Erfolg war allerdings nicht von Dauer. Bereits kurze Zeit später startete der Nachfolger KinoX.to.
Im vergangenen Jahr hat die GVU laut ihrem Jahresbericht 595 neue Ermittlungen in Fällen von Urheberrechtsverletzungen aufgenommen. Insgesamt wurden 367 Verfahren eingeleitet und 422 Verfahren "erfolgreich abgeschlossen". Die große Mehrzahl der Verfahren betraf die nicht lizenzierte Verbreitung von Filmen und Computerspielen.
Bei ihrer Arbeit bekommt die GVU nach eigenen Angaben "in vielen Fällen Informationen aus der Szene", die letzten Endes in Strafanträge gegen mutmaßliche Urheberrechtsverletzer münden. In der überwiegenden Anzahl der Fälle wird die GVU jedoch von sich aus aktiv.
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Will sie uns wirklich von den ganzen PornoPopups befreien, die auf solchen Seiten...
Bei Kino.to gab es Viren? Was habe ich nur all die Jahre falsch gemacht, dass ich mir nie...
Um geschäftsführer einer solchen vereinigung zu werden muss man ja auch nichts können...
Und wird sicherlich "kolossalen" Erfolg gegen Firmen haben, die noch nicht einmal selber...