Forward Secrecy: Google will SSL sicherer machen
Google erweitert die SSL-Verschlüsselung von Diensten wie Google Mail, Docs, Google+ und der SSL-Suche um "Forward Secrecy". Damit soll Angreifern die Entschlüsselung der heute abgewickelten Kommunikation in der Zukunft, mit dann höherer Rechenleistung, erschwert werden.

Die Sicherheit von herkömmlicher Verschlüsselung muss relativ zur verfügbaren Rechenleistung betrachtet werden. Es ist in aller Regel nur die Frage, wie lange die Entschlüsselung von Daten mit gegebener Rechenkapazität dauert, nicht ob die Daten entschlüsselt werden. Je größer die Rechenkapazität, je schneller lässt sich eine Verschlüsselung durch bloßes Ausprobieren von Schlüsseln knacken. Da die verfügbare Rechenleistung ständig steigt, heißt das, dass eine heute als sicher geltende Verschlüsselung in Zukunft unsicher sein wird.
Eine heute belauschte Kommunikation, die verschlüsselt abgelaufen ist, könnte also in einigen Jahren relativ einfach zu entschlüsseln sein. Forward Secrecy soll dem Rechnung tragen und den in Zukunft notwendigen Aufwand zur Entschlüsselung von heute abgehörter Kommunikation zumindest aufwendiger machen.
Forward Secrecy erzwingt, dass private Schlüssel für eine Verbindung nicht dauerhaft gespeichert werden. Sollten Angreifer an einen einzelnen Schlüssel herankommen, ist er so nicht in der Lage, die Kommunikation aller Verbindungen eines ganzen Monats zu entschlüsseln, so Google. Nicht einmal der Serverbetreiber sei in der Lage, aufgezeichnete HTTPS-Sessions nachträglich zu entschlüsseln.
Google hat "Forward Secret HTTPS" für Google Mail und einige andere Dienste aktiviert, darunter die mit SSL-Suche, Google Docs und Google+. Googles Browser Chrome zeigt mit einem Klick auf das grüne Schloss in der URL-Zeile an, ob eine HTTPS-Verbindung mit Forward Secrecy verschlüsselt ist.
Zudem hat Google die dazu vorgenommenen Änderungen an der Bibliothek OpenSSL als Open Source veröffentlicht. Auch Firefox kann die von Google eingesetzte Form von Forward Secrecy nutzen.
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