Sicherheitslücken: Mehrere Einbrüche in Systeme von US-Wasserwerken
Weil das US-Heimatschutzministerium den Einbruch in die Systeme eines US-Wasserwerks nicht ernst genommen hat, ist ein Hacker in das System eines anderen Wasserwerks eingedrungen, Er wollte damit beweisen, wie schlecht die Versorgungseinrichtungen in den USA geschützt sind.

In den USA ist kürzlich mehrfach in die Systeme von Wasserwerken eingebrochen worden. Einer der Eindringlinge sagte, er habe zeigen wollen, wie einfach das sei. Der junge Mann, der sich pr0f nennt, erklärte in einer E-Mail an den US-Branchendienst Cnet, seine Aktion sei ein Protest gegen die Reaktion der US-Behörden auf einen vergleichbaren Einbruch.
Pumpe zerstört
In der Vorwoche waren Unbekannte in das Scada-System (Supervisory Control and Data Acquisition) eines Wasserwerkes im US-Bundesstaat Illinois eingedrungen. Sie hätten es mehrfach ein- und ausgeschaltet und dadurch eine Pumpe zerstört, berichtet der US-Sicherheitsexperte Joe Weiss in seinem Blog Control Global.
Möglicherweise waren die Täter zuvor in die Systeme des Verkäufers der Software eingedrungen und hatten dort Nutzernamen und Passwörter gestohlen. Sie hätten zu einer IP-Adresse in Russland zurückverfolgt werden können, schreibt Weiss.
Keine Gefahr
Die Behörden hatten den Vorfall heruntergespielt. Das US-Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security, DHS) erklärte, es gebe keine glaubwürdigen Hinweise auf eine Gefährdung von kritischen Infrastrukturen und der öffentlichen Sicherheit.
Die nationale Infrastruktur sei in einem desolatem Zustand, scheibt pr0f bei Pastebin. Das DHS spiele das jedoch herunter. "Ich habe diverse Leute getroffen, die bezweifeln, dass eine Attacke wie diese möglich ist." Dass es doch möglich ist, zeigte pr0f, indem er in die Systeme des Wasserwerks in South Houston im US-Bundesstaat Texas einbrach. Zum Beweis für seine Aktion veröffentlichte er Screenshots, die Diagramme der Anlagen des Wasserwerks zeigen.
Sicherheitsmängel bei Energieversorger
Dass pr0f nicht unrecht hat, zeigt auch der Fall des Energieversorgers Tennessee Valley Authority (TVA): Dort stellte die US-Aufsichtsbehörde US Government Accountability Office 2008 gravierende Sicherheitsmängel fest. Die TVA hatte unter anderem ihre Leittechnik an das mit dem Internet verbundene Firmennetz angeschlossen. Beide Systeme waren jedoch nur unzureichend gesichert.
Kritische Infrastrukturen wie Telekommunikation, Strom- oder Wasserversorgung seien ständig Ziel von Cyberangriffen, berichtete der US-Thinktank Center for Strategic and International Studies (CSIS) im vergangenen Jahr. Auf der Sicherheitskonferenz Black Hat im Sommer warnten Experten vor Sicherheitsmängeln bei Scada-Systemen.
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Das gilt nur für Länder die sich nicht wehren können ;)
Ich sag nur: Stirb Langsam 4.0