Phobos-Grunt: Russisches Mars-Raumschiff antwortet nicht

Bisher ist es nicht gelungen, die Kommunikation zum russischen Raumschiff Phobos-Grunt aufzunehmen. Vermutlich wegen eines Softwarefehlers hängt es immer noch im Orbit, statt zum Mars zu fliegen. Die Chancen, die Mission zu retten, sind gering.

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Bisher kein Kontakt: Phobos-Grunt vor dem Start
Bisher kein Kontakt: Phobos-Grunt vor dem Start (Bild: STR/AFP/Getty Images)

Die Bemühungen, Kontakt mit der russischen Raumsonde Phobos-Grunt aufzunehmen, waren bislang erfolglos. Neben der russischen Weltraumagentur Roscosmos habe auch die europäische Weltraumbehörde ESA versucht, Funksignale der Sonde zu empfangen, berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti.

Die Raumsonde war am frühen Mittwochmorgen (3:16 Uhr Ortszeit, 21:16 Uhr mitteleuropäischer Zeit) an Bord einer Zenit-2SB-Trägerrakete vom Startplatz in Baikonur aus gestartet. Nach rund neun Minuten trennte sich Phobos-Grunt von der Rakete.

Zwei Triebwerkszündungen

Knapp drei Stunden nach dem Start, um Mitternacht mitteleuropäischer Zeit, sollte das Triebwerk der Sonde kurz zünden. Eine zweite Zündung war zwei Stunden später geplant. Das Triebwerk hätte dann 20 Minuten gebrannt und genug Schub erzeugt, um Phobos-Grunt aus der Erdumlaufbahn und auf eine Flugbahn zum Mars zu bringen. Das Triebwerk zündete jedoch nicht, und Phobos-Grunt ist in der Erdumlaufbahn steckengeblieben.

Als Ursache wird ein Softwarefehler vermutet. Roscosmos versucht nun, Funkkontakt zu der Sonde herzustellen, um eine neue Software zu installieren. Auf diese Weise soll die Mission noch gerettet werden. Die Chancen stehen jedoch schlecht. Das Startfenster für den Flug in Richtung Mars steht noch bis zum 21. November offen.

Berechnen, nicht steuern

Sollte das nicht gelingen, werde die Sonde am 23. November abstürzen, befürchten US-Weltraumexperten. Ihre russischen Kollegen hingegen sagten der Nachrichtenagentur, die Sonde werde nicht vor dem 3. Dezember abstürzen. Ein Absturz wäre problematisch, da Phobos-Grunt eine geringe Menge radioaktiven Kobalts 57 sowie giftigen Treibstoff an Bord hat. Die Sonde kontrolliert zum Absturz zu bringen, sei aber nicht möglich, sagte ein Roscosmos-Mitarbeiter. "Wir können den Sturz nur berechnen, aber nicht steuern."

Ziel der Sonde sollte Phobos sein, einer der beiden Monde des Planeten Mars. Dort sollte Phobos-Grunt Bodenproben nehmen und Marsbeobachtungen durchführen. Die Rückkehr zur Erde war für August 2014 geplant.

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jangnisleh 13. Nov 2011

Mmh... Android basiert doch auf Linux. Debian 1.3 wurde damals auf CD ausgeliefert und...

elgooG 12. Nov 2011

Ich möchte nicht in der Haut von denen stecken. Software-Update über eine labile...

Endwickler 11. Nov 2011

Sagt man in so einem Fall wirklich, dass das Raumfahrzeug "stecken" bleibt?



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