Schrems ist überzeugt, dass der Download unvollständig ist
Ob das Netzwerk die Richtlinie damit wirklich erfüllt, entscheidet sich wohl erst im Januar 2012. Dann sollen die Ergebnisse einer Prüfung des irischen Datenschutzbeauftragten veröffentlicht werden, der Facebook unter die Lupe genommen hat. Facebook selbst sagt, man warte die Ergebnisse ab. So lange gehe man davon aus, dass der Umfang der herunterladbaren Daten ausreichend ist.
Max Schrems ist anderer Meinung. Er ist überzeugt, dass der Download nur einen Teil dessen umfasst, was Facebook wirklich speichert: "Was Facebook herausgibt, sind Daten, die man selbst eingestellt hat. Was es im Hintergrund speichert, ist nicht darunter." Als Beispiele für fehlende Informationen nennt er Klicks auf den "Gefällt-mir"-Button oder die Daten der umstrittenen Gesichtserkennung. Wer den Download-Bereich nutze, erhalte Informationen aus 22 Kategorien, sagt der 23-Jährige. Auf sein eigenes schriftliches Gesuch hin bekam er im August aber Daten aus 57 verschiedenen Kategorien. Unter anderem enthielt die CD-ROM, die Facebook erstellte, diverse Log-Daten in einer schwierig zu lesenden Form. Die sind beim Download nicht dabei.
Und selbst das sei nicht alles gewesen, was Facebook über ihn gespeichert habe, glaubt Schrems. Er wirft Facebook vor, europäische Gesetze so zu interpretieren, wie sie dem Unternehmen passen.
Facebook hingegen beruft sich auf zwei gesetzliche Ausnahmen, die es dem Unternehmen erlaubten, einige Dinge zurückzuhalten. Daten, deren Zusammenstellung unverhältnismäßig aufwendig wäre oder die Geschäftsgeheimnisse oder geistiges Eigentum beeinflussen würden, müssten nicht herausgegeben werden.
Als Alternative zum Download können Nutzer auch ein formelles Auskunftsersuchen per E-Mail stellen. Ein Musteranschreiben für das Ersuchen bieten Schrems und seine Mitstreiter auf ihrer Seite (PDF) an. Die Zieladresse datarequests@fb.com hat Facebook auf einer Seite veröffentlicht, auf der auch Nicht-Mitglieder beantragen können zu erfahren, was Facebook alles über sie weiß.
Sollte der irische Datenschutzbeauftragte in den nächsten Monaten zu dem Schluss kommen, dass noch mehr Daten wichtig sind, will Facebook nach eigener Aussage einen Weg suchen, sie auch in den Download zu integrieren. [Der Artikel erschien zuerst bei Zeit Online]
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Nutzerdaten: Warum Facebook längst nicht alle Daten rausrückt |
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Mir ist klar, dass es nicht geht, wenn die Funktion nicht implementiert ist. Wenn man...
Ausserdem ist es normal das erstmal der größte Bruder daran glauben muss. Das ist doch...
Liebes Golem Team finde cool, dass ihr über Datenschutzprobleme bei Facebook berichtet...
Indem du keinerlei Freunde oder Bekannte hast. Oder nur solche die bereit sind deine...
Na ja, irgendwie müssen die ja schon wissen wer genau da was über sich wissen will. Aber...