Datenschutzpanne: Patientenakten tausender psychisch Kranker offen im Internet
Deutschland hat eine neue Datenschutzkatastrophe: Tausende Patientendaten lagen monatelang frei zugänglich auf den Servern des IT-Dienstleister Rebus.

3.600 Patientendaten psychisch schwer kranker Menschen aus Schleswig-Holstein sind im Internet frei verfügbar gewesen. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, kam es bei dem Internetdienstleister Rebus in Rendsburg zu der Datenschutzpanne. Das Unternehmen betreibt Datenbanken für fünf soziale Dienste in Deutschland.
Die Patientendaten, darunter amtsärztliche Gutachten und Verhaltensstudien von Patienten, waren demnach monatelang frei im Internet verfügbar. "Wir haben bislang keine Erklärung, wie das passieren konnte", sagte Jörg Clausen von der Rebus GmbH den Lübecker Nachrichten.
Der Landesdatenschutzbeauftragte Thilo Weichert sprach von einer Katastrophe. Der "Schaden für die Patienten" sei "irreparabel".
"In immer kürzeren Abständen müssen wir lesen, dass persönlichste Daten von Bürgern und Bürgerinnen nicht sicher sind", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen, Thorsten Fürter. Die Politik müsse sich mit der Frage beschäftigen, ob die bestehenden Datenschutzregelungen und deren Kontrolle noch zeitgemäß seien.
Ingrid Brand-Hückstädt, medienpolitische Sprecherin der FDP, betonte: "Gesundheitsdienstleister müssen alles tun, um ein derartiges Horrorszenario für Patienten in Zukunft auszuschließen. Es ist bisher unklar, wie und warum diese furchtbare Datenpanne bei der Rebus GmbH geschehen konnte. Die Hintergründe müssen dringend und schnell aufgeklärt werden." Dabei könnte das Büro des Landesdatenschützers eine wichtige Unterstützung sein.
Der datenschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Peter Eichstädt, sagte: "Wenn sich bestätigt, dass deren Befunde und medizinische Dokumentationen tatsächlich aus dem Netz heruntergeladen wurden, dann bedeutet das, dass sie dort vorhanden sind und bleiben."
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