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Meg Whitman: HP behält PC-Sparte

Vor einem Monat wollte HP sein Geschäft mit PCs verkaufen oder ausgründen. Jetzt macht das die neue Chefin, die diese Entscheidung verteidigt hatte, wieder rückgängig. Der Aufsichtsrat stand jedes Mal hinter den Plänen.
/ Achim Sawall
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Bild: Denis Balibouse/Reuters

Hewlett-Packard wird den geplanten Verkauf seiner PC-Sparte rückgängig machen. Das gab das Unternehmen am 27. Oktober 2011 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . "HP hat objektiv die strategischen, finanziellen und operativen Auswirkungen der Ausgliederung ausgewertet" , sagte Konzernchefin Meg Whitman. Whitman, die erst im September 2011 die Nachfolge von Léo Apotheker antrat, erklärte: "Den Geschäftsbereich zu behalten ist das Richtige für Kunden und Partner, gut für die Aktionäre, und gut für die Mitarbeiter."

Whitman hatte zuvor betont , dass sie an den strategischen Kursänderungen festhalten werde. Apotheker hatte am 18. August 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats angekündigt, die PC-Sparte auszugründen oder zu verkaufen und den Softwarekonzern Autonomy für 10,3 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Das Unternehmen wolle künftig selbst keine PCs, Tablets, Smartphones und WebOS-Geräte mehr herstellen. HP ist derzeit der größte Computerhersteller der Welt. Unter Apothekers Führung war die Unternehmensaktie um 47 Prozent gefallen, die Umsatzerwartung wurde dreimal reduziert.

Nach einem unbestätigten Bericht erwog Oracle daraufhin eine Übernahme von Hewlett-Packard. Oracle war aber weder an dem PC- und Druckergeschäft und an den IT-Services von HP interessiert noch an HP-Servern mit Windows als Betriebssystem. Oracle wollte Hewlett-Packards Geschäft mit Servern, Speicher und Netzwerkausrüstung kaufen.

HP: Ausgründung der PC-Sparte hätte Milliarden gekostet

Die Ausgründung des PC-Geschäfts hätte einmalige Ausgaben von 1,5 Milliarden US-Dollar erfordert, sagte HP-Finanzchefin Cathie Lesjak. Weitere Kosten von einer Milliarde US-Dollar pro Jahr würden durch eine reduzierte Kaufkraft und dem Fehlen von gemeinsamen Vermarktungsmöglichkeiten der Produkte entstehen. "Langsam aber sicher wurde sehr deutlich, dass diese Rechnung einfach nicht aufgehen würde" , so Lesjak.

Als HP die PC-Sparte vor sechs Wochen abstoßen wollte, hieß es, dass die Ausgründung 300 Millionen US-Dollar bis 400 Millionen US-Dollar kosten werde.


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