Action mit Ende auf dem Schlachtfeld
Ein paar Entscheidungen der Designer sorgen dafür, dass Battlefield 3 minimal glaubwürdiger wirkt als Call of Duty. So gibt es viel weniger Gefechte, in denen der Feind unbegrenzt Nachschub auf das Schlachtfeld schickt - nach ein paar Wellen ist immer Schluss. Es gibt etwas weniger Zeitlupensequenzen und vergleichbare geskriptete Ereignisse. Mit echtem Realismus hat allerdings auch Battlefield 3 wenig bis nichts zu tun: Zwar stirbt der Spieler im mittleren der drei Schwierigkeitsgrade etwas schneller als in Call of Duty, aber er kann sich ebenfalls in Deckung wieder erholen - und Munition ist immer genug da.
Der Spieler tritt nicht nur als Sergeant Blackburn an, sondern - auch das erinnert an eine gewisse andere Actionreihe - je nach Einsatz in unterschiedlichen Rollen. Meist agiert er als Soldat oder anderer Infanterist, zwischendurch darf er aber mal als Kopilotin in einem Kampfjet mitfliegen und dort Bordkanone und Raketen abfeuern. Später in einem Einsatz namens Donnerlauf steuert er dann selbst einen Panzer durch eine Wüstenlandschaft. Dazu kommen Sequenzen, in denen er per Nachtsichtkamera und Fernsteuerung etwa feindliche Flugzeuge auf einer Landebahn aus der Luft ausschaltet.
Battlefield 3 basiert auf der neuen Frostbite-2.0-Engine, die insbesondere sehenswerte Lichteffekte und Schatten bietet. Es gibt beispielsweise einige gut gemachte Abschnitte, in denen der Spieler die Gegner nur anhand ihres blendenden Lichts erkennt, und wenn diffuse Sonnenstrahlen durch ein Kellerfenster fallen, sieht das ebenfalls klasse aus. Einige wenige Teile der Umgebung sind zerstörbar. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass der Gegner einen Pfeiler, hinter dem der Spieler in Deckung gegangen ist, nach und nach kaputtschießt und die Deckung so zerstört.
Das Programm ist nicht ganz bugfrei. Es kann durchaus vorkommen, dass ein farbiges Licht auch ohne Leuchtquelle weiterstrahlt oder dass plötzlich nichts mehr von der - übrigens erstklassigen - Soundkulisse zu hören ist. Auch auf Konsole ist bereits ein erstes Update erschienen. Es behebt zwar nicht alle Fehler, wirklich dramatische hatten wir aber auf keiner der drei Testplattformen.
Battlefield 3 ist für Windows-PC, Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich. Der Preis beträgt rund 50 Euro für die PC-Fassung und etwa 60 Euro für die Konsolenversion. Auf PC dient das EA-eigene, aus Datenschutzsicht durchaus problematische Onlineportal Origin als Kopierschutz. Battlefield 3 erscheint hierzulande gut synchronisiert und ohne Schnitte mit einer USK-Freigabe ab 18.
Fazit
Bei Infinity Ward, dem Entwicklerstudio von Call of Duty, dürfte die erste Erleichterung groß sein: Battlefield 3 bietet eine spannende Kampagne mit viel Abwechslung, packender Atmosphäre und einer trotz vieler Klischees spannenden Story. Verglichen mit Black Ops und Modern Warfare 2 gibt es allerdings auch deutlich weniger Wow-Momente und spektakulär inszenierte Überraschungen.
Schade und tatsächlich überraschend ist vor allem, dass Battlefield 3 zumindest in der Kampagne nicht mehr fürs Auge bietet: Natürlich sieht das Spiel auf High-End-PCs sehr gut aus - insbesondere einige Licht- und Schatteneffekte sind beeindruckend. Aber mehr als eine Handvoll tolle Umgebungen sind den Designern nicht eingefallen. Stattdessen gibt es zu viele langweilige Kellergänge und düstere Parkhäuser. Um es trotzdem positiv zu formulieren: Die Kampagne ist gut - aber nicht so gut, dass sie dem Multiplayermodus von vornherein die Schau stiehlt.
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Test Battlefield 3 Kampagne: Eher bodenständig als Überflieger |
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Das könnte witzigerweise zu einer Kartellklage von der EU führen: Indien ist...
Anscheinend is der simple Mensch nur fähig, Aktion und Reaktion miteinander in Verbindung...
Publisher, nicht Hersteller