SSD-Controller: LSI kauft Sandforce für 332 Millionen US-Dollar

Für 332 Millionen Dollar will LSI Sandforce(öffnet im neuen Fenster) kaufen. Die beiden Unternehmen haben sich bereits geeinigt und wollen die Übernahme im ersten Quartal abschließen, wenn die Kartellbehörden zustimmen. Der Kauf erfolgt weitgehend mit Barmitteln, zusätzlich übernimmt LSI(öffnet im neuen Fenster) noch zeitlich befristete Aktienoptionen von Sandforce-Mitarbeitern im Wert von 48 Millionen US-Dollar. Der bisherige Sandforce-Chef Michael Raam soll bei LSI die neu gegründete Abteilung "Flash Components Division" leiten.
LSI will die erfolgreichen Sandforce-Controller für schnelle SSDs, die zunehmend auch auf PCIe-Steckkarten zusammen mit Flash-Speichern verbaut werden, in den eigenen Servercontrollern der Serie Warpdrive einsetzen. Diese Steckkarten kommen unter anderem bei Datenbankanwendungen zum Einsatz, wo es auf sehr kurze Zugriffszeiten ankommt.
Die Sandforce-Chips sollen weiterhin auch an Drittfirmen verkauft werden, unter anderem an OCZ, das mit den meisten seiner SSDs auf die Sandforce-Controller setzt. In einer Stellungnahme von OCZ-Chef(öffnet im neuen Fenster) Ryan Peterson sagte der Mitbegründer des Unternehmens, er freue sich für Sandforce über die Übernahme. OCZ und Sandforce hätten dieses Szenario auch schon vorher durchgesprochen und erwarteten keine Auswirkungen auf die Produktpalette und die weitere Zusammenarbeit.
Mit dem Kauf von Sandforce durch LSI setzt sich ein Trend fort, der seit Monaten die Storagebranche durcheinanderwirbelt: Die Hersteller von SSDs und Controller-Steckkarten kaufen zunehmend Know-how von den Chipentwicklern. So hat kürzlich OCZ ein Entwicklungsteam von PLX übernommen, um für die eigenen Produkte billiger und schneller PCI-Express-Anbindungen entwickeln zu können. Den Hersteller von Controllerchips Indilinx hatte OCZ im März 2011 bereits komplett übernommen.