Serverkühlung: Facebook baut europäisches Rechenzentrum in Luleå
Facebook gefallen niedrige Energiekosten und ein sehr kaltes Klima zur Serverkühlung. Der Internetkonzern siedelt sein erstes Rechenzentrum außerhalb der USA deshalb an der Nordostküste Schwedens an.

Facebook hat einen Bericht bestätigt, nach dem das Unternehmen ein Datenzentrum an der Nordostküste Schwedens plant. Tom Furlong, Facebooks Director Site Operations, sagte der britischen Financial Times: "Das kommt mit der Erkenntnis, dass Facebook weiter wachsen wird und dass die meisten unserer Nutzer jetzt außerhalb der USA sind." Das Rechenzentrum soll den gesamten Datenverkehr des sozialen Netzwerks für den Wirtschaftsraum EMEA regeln, eine Abkürzung, die für Europe (West- und Osteuropa), Middle East (Naher Osten) und Afrika steht.
In der Stadt Luleå beträgt die jährliche Durchschnittstemperatur 2 Grad Celsius, was die Kosten für die Kühlung der Server stark reduziert. Luleå verfügt über Wasserkraftressourcen, weshalb die Stadt die niedrigsten Elektrizitätspreise Europas bietet.
In der ersten Bauphase gibt Facebook 1 Milliarde Kronen (110 Millionen Euro) für den Bau aus. Bis zur Fertigstellung der drei Gebäude auf einem 30.000-Quadratmeter-Areal soll das Projekt 3 Milliarden Kronen (332 Millionen Euro) bis 5 Milliarden Kronen (553 Millionen Euro) kosten.
Furlong erklärte, dass zur Auswahl des Serverherstellers noch keine Entscheidung gefallen sei. Im April 2011 veröffentlichte Facebook ein eigenes Design für Server und Rechenzentren. Ein kleines Team von Facebook-Ingenieuren hatte energieeffiziente und billige Server entwickelt, die im Rahmen des Open Compute Project komplett freigegeben wurden. Die Serverhardware wurde auf maximale Effizienz optimiert und alles entfernt, was dazu nicht beiträgt.
Facebook soll sich vor der Wahl der schwedischen Niederlassung zuvor 100 verschiedene Standorte in Europa angesehen haben. Karl Petersen, der Bürgermeister der Stadt, brachte den Vertrag zum Abschluss. "Es ist ein Meilenstein in der Geschichte von Luleå", sagte er. Zwei Jahre Lobbyarbeit seien nötig gewesen, hat die Financial Times von der lokalen Wirtschaftsvereinigung erfahren. Die Stadt, in der es bereits Stahlproduktion und Eisenerzindustrie gibt, hofft jetzt auf weitere Ansiedlungen aus der IT-Branche. Google hatte im September 2011 sein neues Rechenzentrum in Hamina im Südosten Finnlands eröffnet.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Habs schon wo erwähnt. Die 8,5 cent sind der reine strompreis ohne gebühren und steuern...