Aktuelle deutsche E-Books noch Mangelware

Ein Grund für das langsamere Wachstum: Bislang ist nur ein wesentlich kleinerer Teil aktueller Buchtitel auch digital zu haben als in den USA. In Deutschland umfasse das Angebot marktrelevanter, digitaler Bücher derzeit nur rund 40.000 Titel, sagt Per Dalheimer, Geschäftsführer des Onlinebuchhändlers Libri.de. "Von einem umfassenden Sortiment wie in den USA sind wir noch ein gutes Stück entfernt." Erst bei rund 300.000 digitalen Toptiteln könne man von einem elektronischen Vollsortiment sprechen. Immerhin, das Angebot wächst: 2012 werde "ein Großteil der wichtigen neuen Bücher in Deutschland elektronisch verfügbar sein", schätzt Libri-Geschäftsführer Dalheimer.

Dass schon jetzt viele Onlinebuchläden mit mehr als 150.000 verfügbaren deutschen E-Books werben, hat vor allem Marketinggründe. Tatsächlich nämlich umfasst ihr Angebot dann oft auch Diplomarbeiten und andere Bücher ohne nennenswerte Reichweite.

Stark wachsende Marktanteile

Deshalb liegt auch der Anteil von E-Books am deutschen Buchmarkt "noch unter einem Prozent", sagt Michael Busch, Chef der Buchkette Thalia. Für die nächsten Jahre aber erwarten Branchenkenner auch in Deutschland einen hohen zweistelligen Umsatzanteil für E-Books. "Zugleich werden Buchhändlern Umsätze mit physischen Büchern wegbrechen", sagt Frank Thurmann, Geschäftsführer des Buchgroßhändlers Koch, Neff & Volckmar (KNV) in Stuttgart, einer der größten deutschen Literaturdistributoren. Buchhändler müssten daher künftig sowohl gedruckte als auch digitale Bücher anbieten, um die Kunden nicht zu verlieren. "Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel."

Eine Massenbewegung

Der ist in den USA bereits vollzogen. Im Leitmarkt für E-Bücher verkauften Händler in diesem Jahr erstmals mehr digitale als gebundene Exemplare. 2010 waren diese sogenannten Hardcover-Ausgaben laut US-Branchenverband Association of American Publishers noch drei Mal öfter gefragt als E-Books.

Und überall zeigt sich: Der Griff zum digitalen Buch ist eine Massenbewegung. Denn die Leser sind nicht mehr nur netzaffine Geeks: Gerade Liebesromane werden oft elektronisch gekauft, und die sind vor allem bei Frauen beliebt.

Das war so nicht absehbar. Vor einem Jahr noch stritten Experten darüber, wann Apples universeller Tabletcomputer iPad die elektronischen Lesegeräte mit ihren Schwarz-Weiß-Displays verdrängt. Inzwischen zeigt sich, dass es dazu wohl nicht kommen wird. Laut einer Umfrage des Marktforschers Forrester planen zwei Drittel der iPad-Nutzer, auch einen E-Reader zu kaufen - zusätzlich zu ihrem Apple-Tablet.

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 Buchmesse: Elektrisierte LiteraturTablets gegen E-Book-Reader 
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samy 17. Okt 2011

Wie macht man den E-Reader am schnellsten kaputt? Man steckt in in die Gesäßtasche.Früher...

Peter Brülls 15. Okt 2011

Wozu der Aufwand? Ist doch viel bequemer, die entsprechenden Filme in Hollywood und Co...

Peter Brülls 15. Okt 2011

Das Internet kann nichts anzeigen. Es braucht immer irgendwelche Geräte, die die...

Thaodan 15. Okt 2011

/signed dieser Punkt:



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