Linux

Kernel.org ist wieder online

Die Hosting-Webseite des Linux-Kernels, Kernel.org, ist wieder erreichbar. Noch sind nicht alle Codezweige aktuell. Außerdem sollen die Entwickler ihre eigenen Systeme auf mögliche Einbrüche untersuchen.

Artikel veröffentlicht am ,
Die Webseite Kernel.org ist wieder online und wird auf den aktuellen Stand gebracht.
Die Webseite Kernel.org ist wieder online und wird auf den aktuellen Stand gebracht. (Bild: Kernel.org)

Die offizielle Webseite des Linux-Kernels Kernel.org ist wieder erreichbar. Der dort gegenwärtig verfügbare Sourcecode der verschiedenen Kernel-Zweige ist allerdings noch auf dem Stand vor dem Einbruch, der Ende August 2011 entdeckt wurde. Der Code soll nach und nach aktualisiert werden. Probleme gibt es noch bei dem Zugang über HTTPS. Außerdem sind nur Zugänge über Git und FTP möglich.

Kernel-Maintainer Greg Kroah-Hartman appelliert gleichzeitig an die Entwickler, ihre eigenen Systeme akribisch auf mögliche Einbrüche zu überprüfen, bevor sie den Zugang zum Kernel.org-Server beantragen. In einer E-Mail beschreibt er eine Anleitung dazu.

Nachdem bekanntwurde, dass sich Angreifer über entwendete SSH-Schlüssel Zugang zu den Hostingservern des Linux-Kernels verschafft hatten, werden künftig direkte Shell-Zugänge über SSH gesperrt. Kernel-Hacker erhalten stattdessen einen Zugang über die Git-Erweiterung Gitolite, um ihren Code in den Entwicklungszweigen einzureichen. Gitolite verwaltet Zugänge zum Versionierungssystem Git, mit dem der Sourcecode des Linux-Kernels verwaltet wird. Hierfür müssen sie einen neuen SSH-Schlüssel beantragen.

Der Einbruch geschah Ende August 2011. Damals waren Unbekannte über einen kompromittierten Nutzeraccount in den Zentralrechner "Hera" eingedrungen und hatten Root-Rechte erlangt. Die Angreifer hatten Dateien für den SSH-Zugriff verändert, Nutzerbewegungen aufgezeichnet und die Skripte zum Starten der Rechner geändert. Die Angreifer konnten sich mit den auf Kernel.org erbeuteten SSH-Schlüsseln auch Zugang zu den Servern der Linux-Foundation verschaffen, die ebenfalls vom Netz genommen wurden.

Zwar wird über Kernel.org unter anderem der Quellcode des Linux-Kernels vertrieben, dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Code verändert wurde, denn jeder Kernelentwickler hat eine Kopie des Quellcodes auf seinem lokalen Rechner.

Dazu kommt, dass Git-Dateien über einen SHA-1-Hashwert überprüft werden und zusätzlich der gesamte Quellcode eines Entwicklungszweigs gehasht wird. Da mehrere tausend Entwickler häufig mehrmals täglich ihre Quellen überprüfen und mit dem Kernel.org-Repository vergleichen, würde veränderter Code sofort auffallen. Da ist sich auch Kernel-Hacker Jonathan Corbet sicher: "Wenn wir sagen, der Quellcode auf Kernel.org wurde nicht kompromittiert, wissen wir es auch wirklich."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
O.MG Cable im Test
Außen USB-Kabel, innen Hackertool

Das O.MG Cable kommt wie ein Standard-USB-Kabel daher. Dass es auch ein Hackertool ist, mit dem sich gruselige Dinge anstellen lassen, sieht man ihm nicht an. Obendrein ist es auch noch leicht zu bedienen.
Ein Test von Moritz Tremmel

O.MG Cable im Test: Außen USB-Kabel, innen Hackertool
Artikel
  1. Wissenschaft: Wer soll an den Lithium-Luft-Akku glauben?
    Wissenschaft
    Wer soll an den Lithium-Luft-Akku glauben?

    Forschungsergebnisse zu Akkutechnik sind in Wissenschaftsjournalen, der Wissenschaftskommunikation und Medien zu einer Frage des Vertrauens geworden. Zweifel sind oft angebracht - wie sich aktuell wieder zeigt.
    Von Frank Wunderlich-Pfeiffer

  2. Nachfolger von Windows 11: Weitere Infos zu Windows 12 tauchen auf
    Nachfolger von Windows 11
    Weitere Infos zu "Windows 12" tauchen auf

    Microsoft arbeitet stets weiter an einer neuen Version von Windows. Die wird an einigen Stellen schon jetzt als Windows 12 bezeichnet.

  3. Star Trek: Lower Decks und Strange New Worlds bekommen neue Staffeln
    Star Trek
    Lower Decks und Strange New Worlds bekommen neue Staffeln

    Nach dem Ende von Discovery und Picard wird es bei Star Trek mit Lower Decks und Strange New Worlds weitergehen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Nur noch heute: Amazon Frühlingsangebote • MindStar: MSI RTX 4080 1.249€, Powercolor RX 7900 XTX OC 999€ • Fernseher Samsung & Co. bis -43% • Monitore bis -50% • Bosch Prof. bis -59% • Windows Week • Logitech bis -49% • Alexa-Sale bei Amazon • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /