Zuses Z3-Nachbau
Ein Kleiderschrank, der rechnen kann
Sie ist riesig, laut und viel langsamer als ein moderner Computer. Im Gespräch mit Golem.de erklärt Horst Zuse, warum er die Z3 seines Vater Konrad Zuse nachgebaut hat.

Was tun, wenn sich die Tore des Arbeitsplatzes zum letzten Mal schließen? Der eine kauft sich eine Harley Davidson und durchquert damit die USA, der andere eine Yacht, mit der er die Erde umrundet. Horst Zuse hat sich einer anderen Herausforderung gestellt: Er baut einen Computer.
Den Computer erklären
- Zuses Z3-Nachbau: Ein Kleiderschrank, der rechnen kann
- Speicherschränke statt Speicherriegel
- Teurer, größer, lauter, langsamer
- Programmieren mit der Stanze
- Zur Sensation wurde die Z3 erst später
Horst Zuse ist der Sohn des Computerpioniers Konrad Zuse, der 1941 in Berlin die Z3 herstellte, den ersten programmierbaren Computer. Diese Maschine will Zuse Junior nachbauen - um "die Frage zu beantworten: Was ist ein Computer, wie funktioniert eine solche Maschine?" Baue man einen modernen Computer auseinander, sagt Zuse, lasse sich das anhand von dessen Einzelteilen nämlich nicht erklären.
Am 12. Mai 1941 führte Konrad Zuse seine Rechenmaschine in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Kreuzberg vor. Was die Maschine gegenüber anderen Rechenmaschinen auszeichne, sei, dass sie von der Architektur und der Logik her "eine hohe Ähnlichkeit" mit den Strukturen eines modernen PC und Großrechners aufweise, erzählt Zuse im Gespräch mit Golem.de. Sein Vater habe "genau richtig gelegen. Das verblüfft auch heute noch Wissenschaftler."
Z3, Turing-Bombe, Colossus
Und noch etwas hatte die Z3 den anderen Rechenmaschinen ihrer Zeit voraus, den riesigen Bomben und Colossus', mit denen der britische Geheimdienst in Bletchley Park Funksprüche der Deutschen knackte, die mit den Chiffriergeräten wie der Enigma oder der Lorenz-Schlüsselmaschine codiert waren.
Die Colossus' seien "fantastische Maschinen" gewesen, sagt Zuse. Doch anders als sie konnte die Z3 etwas, das sie zum Vorgänger der modernen Computer machte: "Sie war programmierbar." Mit anderen Worten: Der Nutzer konnte die Z3 dazu bringen, verschiedene Rechenoperationen selbstständig nacheinander durchzuführen. "Das war einer der großen Fortschritte 1941."
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Speicherschränke statt Speicherriegel |
Die Bild-URL müsste aber 'https://www.scinexx.de/wp-content/uploads/0/1/01-19331...
Die Ostfalia Hochschule in Suderburg besitzt eine Zuse Z2 - die zumindest vor 4 Jahren...
Hätte er das gerät lieber mit runden Ecken ausgestattet, das ließe sich wohl besser...
Warum auch nicht? Vielleicht Interesse an den möglichen Szenarien?