Whistleblower
Wikileaks- und Openleaks-Gründer im Dauerstreit
Der Streit zwischen Wikileaks-Aktivist Julian Assange und Openleaks-Gründer Daniel Domscheit-Berg ist noch lange nicht beendet. Assange beschuldigt Domscheit-Berg über seinen Anwalt, Urheber des jüngsten Datenlecks bei Wikileaks zu sein.

Es geht weiter um die noch nicht offiziell freigegebenen Botschaftsdepeschen, die Wikileaks nach mehrmonatiger Pause wieder veröffentlicht. Einige davon sind nun unredigiert im Internet aufgetaucht und gefährden womöglich darin genannte Personen. Inzwischen bestätigte Wikileaks das Datenleck und twitterte, dass "die Massenmedien" die Inhalte fahrlässig verbreitet hätten.
Gleichzeitig erhielt Daniel Domscheit-Berg ein Schreiben von Julian Assanges deutschem Anwalt, in dem ihm vorgeworfen wird, er habe Journalisten die Schlüssel zur Öffnung der Depeschen zugespielt. Die Herkunft der Daten ist unklar. Eine Möglichkeit ist, dass es sich um die Dokumente handelt, die die Aftenposten erhalten hat. Im Dezember 2010 hatte die renommierte norwegische Tageszeitung bekanntgegeben, dass sie Zugriff auf die Botschaftsdepeschen hat.
Außerdem hatte Domscheit-Berg den Inhalt eines Wikileaks-Servers auf einer Festplatte gesichert, dessen Herausgabe Assange seit fast einem Jahr fordert. Domscheit-Berg hatte die Übergabe verweigert, mit der Begründung, die Daten seien bei Wikileaks nicht mehr sicher und er wolle die Quellen schützen, deren Eingaben verschlüsselt auf der Festplatte liegen. Vor wenigen Tagen hatte Domscheidt-Berg erklärt, dass er nur im Besitz eines Schlüssels für seine Daten sei. Er hatte die Inhalte der gesamten Festplatte gelöscht und seinen Schlüssel zerstört. Die anderen drei Schlüssel, die im Besitz seiner Mitstreiter waren, sollen ebenfalls zerstört worden sein.
In dem Schreiben des Anwalts Johannes Eisenberg an Domscheit-Berg heißt es weiter: "Mit Ihrem Tun gefährden Sie möglicherweise das Leben und die rechtlichen Interessen Dritter." Außerdem sei das Verhalten des Openleaks-Gründers "in hohem Maße geeignet, die von Ihnen angeblich befürchteten Gefährdungen überhaupt erst herbeizuführen." Rechtliche Konsequenzen werden in dem Schreiben aber nicht angedroht.
Domscheit-Berg konterte. "Aus meiner Sicht ist das Schreiben ein klassisches Ablenkungsmanöver", schrieb er in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur dpa. Wikileaks habe selbst die Botschaftsdepeschen "durch offizielle Vertreter von Wikileaks weitergegeben und verkauft.".
Erst gestern hatte Wikileaks über Twitter einen Link zu einer Webseite verbreitet, die Domscheit-Bergs Rolle bei Wikileaks teilweise herunterspielt und dem Inhalt seines Buches über seine Zeit bei Wikileaks widerspricht.
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"Wikileaks, Julian Assange und seine Jünger machen den alten Fehler der grö...
Ich nehme an ueber Daniel Schmitt (DDB) hattest du dich genauso aufgeregt dass er seinen...
Vllt. eher so: J: Ich bin der Käptn und wems ned passt hau ich derbe aufe Fresse! D: Ich...
Wenn man es schon ueber einen RA schreiben laesst, warum nicht eine zu unterzeichnende...