Freiheit in Detroit und Montreal
Nach einem linear aufgebauten Anfangskapitel steht es Spielern in Deus Ex: Human Revolution fast immer frei, ein größeres Gebiet auf eigene Faust zu erkunden. Oft sind das Zukunftsvisionen realer Städte wie Detroit oder Montreal, die mit betretbaren Gebäuden verknüpft sind. Die Ausmaße eines richtigen Open-World-Titels nimmt das Spiel zwar nicht an, optionale Nebenmissionen und mit Waffen oder Hilfsgegenständen belohnte Erkundungstouren heben die Gesamtspielzeit trotzdem deutlich über die durchschnittliche Dauer aktueller Actionspiele.
Ein solches ist Deus Ex: Human Revolution unverkennbar geblieben. Typische Rollenspielelemente wie ein umfangreiches Inventar, plünderbare Gegner oder redebereite NPC-Figuren können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Spieler die meiste Zeit über damit beschäftigt sind, Gegner zu töten, zu betäuben oder zumindest unbeschadet an ihnen vorbeizukommen. Taktisches Vorausdenken und gute Reflexe sind dabei wichtiger als die verbesserbaren Spezialfähigkeiten Jensens. Obgleich die natürlich vieles einfacher machen.
Für besiegte Widersacher, gefundene Alternativwege, erfüllte Missionsziele und ähnliche Aktionen verdienen Spieler Erfahrungspunkte, die sie vor allem in Schleich- und Hackerfähigkeiten investieren sollten. Mit gezogener Waffe die direkte Konfrontation zu suchen, ist selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad nicht zu empfehlen. Deckungsfunktion (hier schaltet der Egoshooter in die Third-Person-Perspektive) und automatisch regenerierende Lebensenergie helfen nicht viel, wenn aggressiv agierende Feinde in großen Gruppen heranstürmen.
Setzen Spieler dagegen dauerhaft auf betäubende Schleichangriffe und spähen die festgelegten Laufwege der KI-Figuren aus, lösen sie erst gar keinen Alarm aus und können ihre Widersacher einen nach dem anderen ausschalten. Das Stealthsystem ist taktisch fordernd und macht Spaß, stützt sich allerdings allzu sehr auf das schwach ausgeprägte Wahrnehmungsfeld der computergesteuerten Kontrahenten.
Ein hochtechnologisiertes Raubtier zu sein, das macht in Human Revolution nichtsdestotrotz mehr Spaß als in Crysis 2. Nicht zuletzt dank freier Speichermöglichkeiten und dem Verzicht der Designer, feindliche Verstärkungstruppen aus dem Nirgendwo erscheinen zu lassen. Nimmt man jeden Umweg durch Lüftungssysteme und Kanäle, ist es mit Geduld sogar tatsächlich möglich, im laufenden Spielgeschehen nicht einen einzigen Menschen töten zu müssen.
Human Revolution lässt Spieler tief in seine fiktive Zukunftswelt eintauchen. Tabletähnliche Zeitungen, Bücher, Datenspeicher, Fernsehsendungen und andere optional nutzbare Informationsquellen sind großzügig in den Levels verteilt. Zusätzlich lassen sich viele Computer im Spiel hacken, was den Zugriff auf E-Mails erlaubt. PC-Sicherheitssysteme werden anhand eines Minispiels geknackt, das auch beim Manipulieren von Überwachungskameras und automatischen Waffensystemen erscheint. Die Mischung aus Reaktions- und Denkspiel ist einfach zu erlernen, wird aber nicht so schnell langweilig wie beispielsweise der Pipe-Mania-Klon in Bioshock.
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Test Deus Ex Human Revolution: Schleichende Evolution | Kühle Hightech-Zukunft |
Schon mal jemand Erfahrungen mit dem 3D-Feature gemacht? Würde mich mal interessieren :-)
Ich kann mir durchaus vorstellen, das Ghost in the Shell sich an Blade Runner...
Das dürfte wohl jedem klar sein. Trotzdem können "Kulisse", "Handlung" und "Darsteller...
Nur so beiläufig habe ich hier auch noch n recht cooles Video dazu anzubieten! Wenn dann...