Ausverkauf
Kodak will Patentpool für 3 Milliarden US-Dollar verkaufen
Kodaks Patente sind weit wertvoller als das ganze Unternehmen. Die Konzernführung will deshalb Schutzrechte verkaufen und hofft auf Interesse bei Tablet- und Smartphoneherstellern.

Eastman Kodak prüft den Verkauf von Patenten für rund 3 Milliarden US-Dollar. Das berichten das Wall Street Journal und die britische Financial Times. Der Wert des Patentpakets des 131 Jahre alten Fotokonzerns übersteigt den derzeitigen Börsenwert Kodaks um mehr als das Vierfache.
In fünf der vergangenen sechs Geschäftsjahre erwirtschaftete Kodak einen Verlust, da die Transformation zum Digital-Imaging-Unternehmen nach Ansicht von Experten nicht gelang. Die Kodak-Eigner hoffen nun, unter Tablet- und Smartphoneherstellern Käufer für die Patente zu finden.
Die Investmentbank Lazard hatte in dieser Woche das Kodak-Patentportfolio zum Verkauf angeboten und Kontakt mit möglichen Interessenten aufgenommen, hat das Wall Street Journal aus informierten Kreisen erfahren. Lazard hatte auch Nortel bei seinem Patentverkauf und Google bei seiner Übernahme von Motorola beraten. Es gebe bereits einen möglichen Kaufinteressenten, ein großes Unternehmen aus der Wireless-Branche, das sich mit dem Paket gegen Klagen absichern wolle. Die Kodak-Aktie legte nach Bekanntwerden des geplanten Patentverkaufs gestern um 26 Prozent zu.
Kodak hat seine Schutzrechte schon an diverse Handyhersteller lizenziert. Damit erzielte Kodak von 2008 bis 2010 einen Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar. 2011 gingen die Einnahmen in dem Bereich aber zurück, erklärte ein Kodak-Aufsichtsrat.
Kurz nachdem Nortel seine Patente für 4,5 Milliarden US-Dollar veräußert hatte, begann Kodak ebenfalls, seinen Verkaufsplan zu verfolgen. Kodak will 1.100 Schutzrechte, und damit zehn Prozent seines Portfolios, abgeben. Konzernchef Antonio Perez hatte erklärt, dass Kodak die Patente weiterhin nutzen, aber nicht länger für Klagen einsetzen könnte.
Eines der zum Verkauf stehenden Patente auf eine Voransicht digitaler Bilder steht im Zentrum einer Klage Kodaks gegen Apple und Research In Motion. Laut Perez könnte dieses Schutzrecht allein 1 Milliarde US-Dollar wert sein.
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