Spendenaktion

Seti geht wieder auf Horchposten

Über 213.000 US-Dollar hat der Spendenaufruf von Seti eingebracht. Damit kann die Organisation mit dem Radioteleskop Allen Telescope Array ab September wieder nach Signalen aus fremden Welten lauschen. Zu den Spendern gehört auch Contact-Hauptdarstellerin Jodie Foster.

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Radioteleskop ATA: Seti lauscht wieder ins Weltall.
Radioteleskop ATA: Seti lauscht wieder ins Weltall. (Bild: Seti)

Die Suche nach Tönen von Außerirdischen kann weitergehen: Das Projekt Search for Extraterrestrial Intelligence (Seti) hat über das Internet Spenden in Höhe von mehr als 213.000 US-Dollar eingeworben. Das Geld reicht aus, um das Allen Telescope Array (ATA) wieder in Betrieb zu nehmen.

Wegen der desolaten Finanzlage hatte der US-Bundesstaat Kalifornien im Frühjahr 2011 die Finanzierung für das Radioteleskop eingestellt, das daraufhin stillgelegt werden musste. Damit musste auch das Projekt Seti seine Arbeit einstellen.

Spendenaufruf im Netz

Im Juni initiierte Seti eine Spendenaktion über das Internet. Ziel war, 200.000 US-Dollar einzunehmen, um ATA zumindest bis Ende 2011 betreiben zu können. Bis einen Tag vor Ende haben 2.400 Spender mehr als 213.000 US-Dollar für das Projekt gegeben.

Er sei dankbar und erstaunt angesichts der harten wirtschaftliche Zeiten, sagte Seth Shostak, einer der führenden Seti-Astronomen, der Tageszeitung San Jose Mercury News. "Die Menschen glauben aber, dass diese grundlegende Frage - Gibt es da draußen jemanden, der so intelligent ist wie wir oder noch intelligenter? - wichtig ist und dass wir versuchen sollten, sie zu beantworten."

Jodie Foster sucht Contact

Shostak hatte ebenso wie Seti-Chefin Jill Tarter gespendet. Weitere Prominente waren der Apollo-8-Astronaut Bill Anders und Jodie Foster. Foster hatte 1997 die Hauptrolle in dem Film Contact gespielt, in dem "ein Funksignal von einem fernen Stern die menschliche Isolation im Weltall beendet und unsere Welt verändert", erklärte die Schauspielerin. ATA könnte dabei helfen, Science Fiction Realität werden zu lassen, "aber nur wenn es aktiv den Himmel absucht. Ich unterstütze die Bemühungen, das Teleskop aus seiner Winterruhe aufzuwecken."

ATA soll im September 2011 wieder in Betrieb genommen werden. Die Spenden decken die Kosten bis Ende des Jahres. Der Betrieb des Radioteleskops mit einer Mannschaft von zehn Personen kostet etwa 2,5 Millionen US-Dollar pro Jahr. Seti-Chefin Tarter verhandelt mit der US-Luftwaffe über eine Finanzierung. Diese könnte das Radioteleskop dafür nutzen, Weltraumschrott aufzuspüren, der Satelliten beschädigen kann.

1.235 mögliche Exoplaneten

Im kommenden Monat werden die 42 Antennen neu ausgerichtet. Dann können sie wieder nach außerirdischen Signalen horchen. Ziele gibt es genug: Anfang des Jahres hat die US-Weltraumbehörde Nasa bekanntgegeben, dass das Weltraumteleskop Kepler 1.235 mögliche Exoplaneten entdeckt hat. Einige befinden sich in einem Abstand zu ihrem Zentralgestirn, der es möglich erscheinen lässt, dass auf ihnen Wasser in flüssigem Zustand und damit die Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen, vorhanden ist.

Das ATA-Radioteleskop liegt in einer Bergregion im Norden Kaliforniens, etwa 450 Kilometer nordöstlich von San Francisco. Es ist nach dem Microsoft-Gründer Paul Allen benannt, der 2004 mit einer Millionenspende den Bau der Anlage ermöglichte. Derzeit besteht sie aus 42 Antennen. Geplant war, die Anlage auf 350 Antennen auszubauen.

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