Deutsche Spielebranche

26 Prozent am Gesamtumsatz entstehen online

Browsergames, Onlinerollenspiele und Downloadinhalte werden für die deutsche Spielebranche immer wichtiger. Über ein Viertel der Gesamtumsätze ist im ersten Halbjahr 2011 am Einzelhandel vorbei auf die Hardware der Nutzer gelangt.

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Die Siedler Online
Die Siedler Online (Bild: Blue Byte)

"Aktuell vollzieht sich ein digitaler Wandel in der Computer- und Videospielindustrie", berichtet Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU). Zwar stelle der Verkauf von Spieledatenträgern noch die wichtigste Säule der Branche in Deutschland dar. Digitale Geschäftsmodelle wie Downloads, Spiele-Apps, Online-Abonnements oder der Verkauf virtueller Güter im Rahmen von Online- und Browserspielen seien aber stark im Kommen. Im ersten Halbjahr 2011 hatten sie einen Anteil von 26 Prozent am Gesamtumsatz der Branche.

Das zweistellige Wachstum der Internet-basierten Geschäftsmodelle aus dem Jahr 2010 wird sich nach den Erwartungen des BIU fortsetzten. Nach einer aktuellen Hochrechnung für das erste Halbjahr 2011 ist insgesamt mit einem Wachstum um 15 Prozent zu rechnen, also von 134 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010 auf 154 Millionen Euro im zweiten Halbjahr - allein mit den Umsätzen auf Basis der Gebühren für Onlineabonnements und dem Verkauf virtueller Güter und Zusatzinhalte. Die Einnahmen mit Abonnements und Premium-Accounts sind 2010 um 24 Prozent gewachsen. Nach BIU-Schätzungen liegt der Umsatz in diesem Segment im ersten Halbjahr 2011 bei etwa 107 Millionen Euro und damit zehn Prozent höher als im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010.

Item-Selling wächst besonders stark

Die hohen Wachstumsraten im Bereich des Item-Selling, das 2010 um 38 Prozent zulegen konnte, werden nach Prognose des BIU auch 2011 anhalten. "Der Verkauf virtueller Spielgüter stellt eines der zukunftweisenden Erlösmodelle in der Gamesindustrie dar. Für das erste Halbjahr 2011 gehen wir von einem Wachstum um 30 Prozent auf 47 Millionen Euro Umsatz in Deutschland aus", so Wolters.

In den ersten sechs Monaten 2011 wurden laut BIU insgesamt etwa 793 Millionen Euro mit dem Verkauf von PC- und Videospielsoftware sowie Einnahmen aus Online-Geschäftsmodellen erwirtschaftet - ein Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies hat der BIU auf Basis einer aktuellen Repräsentativbefragung von 25.000 Deutschen durch die GfK für das Segment der PC- und Konsolenspiele herausgefunden. Für den Markt der Online- und Browserspiele liegt eine Hochrechnung des BIU für das erste Halbjahr 2011 zugrunde. Bis zum Ende des Jahres geht der BIU insgesamt von einem leichten Umsatzwachstum von bis zu drei Prozent aus.

Der Verkauf von PC- und Konsolenspielen per Datenträger und Downloads (inkl. Spiele-Apps) legte laut BIU im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 33 Millionen verkaufte Spiele zu. Zugleich ging der Umsatz aufgrund geringerer Durchschnittspreise um zwei Prozent auf 639 Millionen Euro zurück.

Höhere Stückzahlen auf Konsole und PC

Konsolenspiele machen mehr als die Hälfte des Umsatzes in diesem Marktsegment aus. Im ersten Halbjahr 2011 stieg die Zahl der verkauften Konsolenspiele um acht Prozent auf zehn Millionen, der Umsatz verringerte sich um drei Prozent auf 323 Millionen Euro.

Der PC bleibt die beliebteste Spieleplattform der Deutschen: Nach einer kürzlich veröffentlichten Studie des BIU geben 17,2 Millionen Menschen in Deutschland an, den PC zum Spielen zu nutzen. Das spiegelt sich auch im Markt für PC-Spiele wieder, der nach einem Aufwärtstrend in 2010 seinen Wachstumskurs wieder fortsetzen kann. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 2011 um zwei Prozent auf 201 Millionen Euro, die Stückzahl stieg sogar um acht Prozent auf 12,3 Millionen verkaufte PC-Spiele. Dabei schlugen vor allem die digitalen Umsätze zu Buche, so konnten die Download-Zahlen im ersten Halbjahr 2011 um etwa 45 Prozent gesteigert werden.

Eine Stabilisierung zeigt das Marktsegment der mobilen Spielkonsolen, das nach den starken Rückgängen in den vergangen drei Jahren im ersten Halbjahr 2011 nur einen geringfügigen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 101 Millionen Euro verbuchte. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr sieben Millionen Spiele-Apps in Deutschland verkauft, 13 Prozent mehr als in den entsprechenden Vorjahresmonaten. Zugleich sank der Umsatz mit den Spiele-Apps um 13 Prozent auf 15 Millionen Euro im ersten Halbjahr.

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