Smartphones
Gefährliches Sicherheitsleck im Android-Browser
Im Webkit-Browser von Android befindet sich ein Sicherheitsloch, das für gefährliche Angriffe verwendet werden kann. Angreifer können Android-Anwendungen ohne Wissen des Nutzers installieren.

Im Android-Browser haben Forscher der Uni Saarland eine gefährliche Sicherheitslücke entdeckt. Die eigentliche Sicherheitslücke steckt in der View-Intent-Funktion des Android-Browsers. Im schlimmsten Fall können Angreifer darüber beliebige Applikationen auf einem fremden Gerät installieren. Dazu muss das Opfer dazu verleitet werden, eine Anwendung zu installieren, die versteckte Schadroutinen enthält. Angreifer missbrauchen dann View-Intent, indem sie über die Webversion des Android Market eine Anwendung installieren.
Dabei wird eine Anwendung nach Angaben der Forscher ohne Nachfrage auf dem Android-Gerät installiert. Die bei der Installation von Android-Anwendungen übliche Abfrage zu den angeforderten Berechtigungen erscheint nicht, der Nutzer erfährt also auch nicht, mit welchen Berechtigungen sich die Anwendung installiert.
In den vergangenen Monaten wurde wiederholt Schadsoftware über den Android Market verbreitet. Wenn ein Angreifer Besitzer eines Android-Geräts dazu bringt, eine entsprechend präparierte Webseite zu öffnen, kann dieser Schadsoftware über den Android Market installieren, ohne dass der Angegriffene das bemerkt.
Zudem kann das Sicherheitsloch im Android-Browser dazu missbraucht werden, vertrauliche Daten auszulesen. Dann ist keine Installation einer Anwendung erforderlich, es genügt der Besuch einer entsprechend präparierten Webseite mit dem Android-Browser.
Update ist in Arbeit
Das Sicherheitsloch haben die Forscher für Android 2.3.4 und Android 3.0.1 bestätigt. Sie vermuten, dass der Fehler auch vorherige Android-Versionen betrifft. Ende Juni 2011 hatten sie Google auf den Fehler hingewiesen und die Informationen zu der Sicherheitslücke nun veröffentlicht, nachdem Google angekündigt hatte, dass der Fehler in Android korrigiert worden ist. Wann Google ein Update mit der Fehlerkorrektur veröffentlicht, ist nicht bekannt.
Es ist allerdings davon auszugehen, dass Google den Fehler nur mit einem Update auf Android 2.3.5 beseitigen wird. Damit wird es noch Monate und Jahre dauern, bis die Sicherheitslücke in allen verwendeten Android-Smartphones beseitigt wird. Obwohl bereits recht viele Smartphones mit Gingerbread alias Android 2.3 laufen, haben nur die wenigsten Geräte bislang ein Update auf das ganz aktuelle Android 2.3.4 erhalten.
Nachtrag vom 5. August 2011, 19:02 Uhr
In der ursprünglichen Artikelversion fehlte der Hinweis darauf, dass ein Opfer eine Anwendung mit Schadroutine installieren muss. Diese Angabe wurde nachgefügt.
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Bei dir weiß man echt nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Ach, du darfst nörgeln (deine Anspielung war ja nichts anderes) und ich nicht?
danke für den Hinweis. Der Fehler im Artikel wurde korrigiert.