Windows Phone 7
Microsoft stopft Loch zur Erstellung von Bewegungsprofilen
Der Zugriff auf die von Windows-Geräten gelieferten Bewegungsdaten über die Dienste von live.com ist US-Berichten zufolge nicht mehr möglich. Wie die Daten per Internet ausgelesen werden konnten, ist derweil immer noch nicht erklärt.

Laut einem Bericht von Cnet hat Microsoft die am vergangenen Wochenende bekanntgewordene Sicherheitslücke bei live.com geschlossen. Das Unternehmen soll dabei mit dem Entdecker des Mechanismus zusammengearbeitet haben. Der Sicherheitsforscher Elie Burstzein vom Stanford Security Lab hat Cnet bestätigt, dass der Zugriff auf die von Microsoft gesammelten Daten inzwischen nicht mehr möglich ist. Am morgigen Mittwoch (Ortszeit) will Burstzein auf der Black-Hat-Konferenz erklären, wie er über die Schnittstellen von live.com an die Daten kam.
Die Unterbindung des Zugriffs von außen ist aber nur ein Teil des Problems. Cnet hatte Microsoft seit Juni 2011 wiederholt Listen mit Fragen zur Datenschutzpraktik rund um Ortsdaten geschickt. Der größte Teil blieb unbeantwortet. Daher stellt das Medium die Fragen nun öffentlich.
Der entscheidende Punkt dürfte sein, ob Microsoft nur die Daten von Access Points und Routern sammelt oder auch die von Clients wie Notebooks und Smartphones. Erst mit letzteren ließen sich Bewegungsprofile von Anwendern erstellen. Mobile Access Points oder Smartphones, die sich als Access Point verhalten, sind noch die Ausnahme.
Microsoft dementiert Möglichkeit von Bewegunsprofilen
In einer Stellungnahme gegenüber Cnet sagt Microsoft, auch schon vor dem Sperren der Ortsdaten sei eine Verfolgung von Anwendern durch ihr Smartphone oder Notebook nicht möglich gewesen. Cnet widerspricht dem und gibt an, die Bewegungen eines HTC-Smartphones anhand dessen MAC-Adresse über die Daten von live.com vor der Sperre nachvollzogen zu haben. Auch in Spanien, Großbritannien, Japan und auch hierzulande soll Microsoft WLAN-Daten gespeichert haben.
Dass sich Microsoft der in der Regel nicht änderbaren MAC-Adressen von Geräten zur Ortung bedient, ist nicht ungewöhnlich. Auch Apple mit seinen iPhones und Googles Android-Smartphones tun das, um ihren Standort festzustellen. Das ist unter anderem nützlich, wenn das Gerät nicht über einen GPS-Empfänger verfügt oder die GPS-Satelliten wie in Gebäuden gerade nicht empfangen werden können. Auch eine schnellere Ortung, bevor die Satelliten gefunden sind, ist so möglich.
Die Geräte müssen für diese Dienste bekannte und unbekannte WLANs in einer Datenbank eintragen und die Empfangsstärke mit Werten an bekannten Orten abgleichen. Dazu verwendet beispielsweise Google auch die umstrittenen WLAN-Daten aus seinen Street-View-Fahrzeugen. Microsoft arbeitet Cnet zufolge für seinen Dienst Bing Maps ebenso. Google hatte sich bereits verpflichtet, in Zukunft keine WLAN-Daten mehr zu speichern. Eine entsprechende Erklärung von Microsoft steht noch aus.
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Macht Apple und alle anderen aber genauso, solange nicht geklärt ist wie der Fehler...
Sie werden nicht mehr mit den Streetview Autos Daten aufzeichnen. Sie werden aber sehr...