Weiße Punkte weisen den Weg
Aus ähnlichen Versatzstücken des Shooter-Genres sind auch die weiteren Einsätze zusammengebaut: Mal kommt es zum Showdown in den Straßen von Los Angeles, gefolgt von Ermittlungen im Nachtclub und in einer Disko. Zum Schluss gelangt der Spieler dann auch in mexikanisches Gebiet. Fast alle Missionen sind extrem linear, dicke weiße Punkte mitten in der Landschaft weisen so gut wie immer den Weg. Das Waffenarsenal besteht ebenfalls aus einem nicht weiter auffälligen Best-Of von aktuellem Spiele-Kampfgerät vom Revolver bis zum Raketenwerfer.
Die Grafik hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Während einige Einsätze in der freien Natur recht gelungen wirken und mit Hügeln und Wasserläufen viel Stimmung vermitteln, sehen die Straßen von Los Angeles und ganz besonders die Einsätze in Gebäuden sehr künstlich aus. Einzig nennenswerter Spezialeffekt ist ein sogenannter Konzentrationsmodus, der ab und an zur Verfügung steht und die Zeit verlangsamt und das Bild einfärbt.
Call of Juarez: The Cartel ist für Windows-PC, Xbox 360 und Playstation 3 über Publisher Ubisoft erhältlich. Die Konsolenfassung kostet rund 60 Euro, die PC-Version ist für 50 Euro zu haben. Neben der Kampagne gibt es auch einen Multiplayermodus. Das Programm erscheint hierzulande ordentlich lokalisiert ohne inhaltliche Veränderungen gegenüber dem Original mit einer USK-Freigabe ab 18.
Fazit
Schade, dass Call of Juarez: The Cartel nicht auch im Wilden Westen spielt - die beiden Vorgänger hatten deutlich mehr Atmosphäre als das austauschbare Los Angeles der Gegenwart. Auch das Gameplay von The Cartel fesselt selten: Den weitaus größten Teil der Zeit verbringt man damit, auf große Entfernung und mit überdurchschnittlich viel Glück beim Zielen auf namen- und gesichtslose Feinde zu feuern. Auch die Handlung überzeugt nicht, dazu ist sie viel zu kompliziert, einen interessanten Hauptgegner gibt es nicht und die drei Protagonisten bleiben farblos. Auf der Habenseite verbucht das Programm halbwegs viel Abwechslung in den Missionen, etwa wenn zwischendurch eine Verfolgungsjagd ansteht. Auch die Grafik ist okay, insbesondere in Wäldern oder der Wüste. Trotzdem ist The Cartel unter dem Strich eine Enttäuschung - selbst ohne Wildwest hätten die Entwickler mehr aus dem Thema herausholen können.
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Test Call of Juarez 3: Dröger Drogenkrieg statt Wilder Western |
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...und sich den Kauf ersparen. Die Interaktivität und damit der Spielwert der Kampagne...
Warum nennt man es eigentlich noch Call of Juarz 3? Die haben wohl bei Ubisoft keinen...
Gerade WEIL es diese Shooter-Serien gibt, sollte den Entwicklern bzw. Publishern klar...