Microsoft

Open Surface statt Open Source

Mit dem Begriff "Open Surface" umreißt Microsoft seine Strategie der Verwendung von Open Source in seiner Cloud-Umgebung Azure. Letztlich sei dem Kunden egal, welche Systeme in der Cloud zur Verwendung kämen, wichtig sei, dass die Schnittstellen offen seien.

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Szene aus dem Video "Happy Birthday Linux" von Microsoft
Szene aus dem Video "Happy Birthday Linux" von Microsoft (Bild: Microsoft)

Microsoft hat erneut seine Vorstellung zum Zusammenspiel von Open-Source-Software und seinen Produkten in der Cloud präzisiert: Dem Kunden sei es egal, welche Systeme in der Cloud zur Verwendung kämen, wichtig sei, dass Schnittstellen, Protokolle und Standards offen blieben. Auf der Open-Source-Konferenz Oscom 2011 verwendete Microsoft-Manager Gianugo Rabellino den Begriff "Open Surface" für die Vermengung von proprietärer und quelloffener Software. Er plädierte für eine Erweiterung des Open-Core-Modells, bei dem der Sourcecode des Kernprodukts offen liegt, das Produkt selbst aber mit proprietären Komponenten erweitert wird.

Als Beispiel nennt Rabellino, dass die Linux-Distribution Red Hat Enterprise Linux 6 auf Hyper-V laufe. Außerdem kooperiere Microsoft mit Open-Source-Projekten, damit sie auf Azure verwendet werden könnten, etwa Drupal oder Wordpress. Microsoft bemühe sich vor allem, PHP- und Java-basierte Anwendungen in Microsofts Cloud-Umgebungen lauffähig zu machen.

Dass Microsoft vor allem PHP-basierte Open-Source-Projekte umgarne, liege nahe, denn sie böten eine populäre Grundlage, um den Einsatz seiner Cloud-Umgebung bei seinen Kunden zu rechtfertigen.

Das von Microsoft propagierte Opencore-Modell stößt seit längerem auf Kritik: Bradley Kuhn von der Software Freedom Conservancy nannte bereits 2009 Opencore die "neue Shareware". Andere Kritiker bemängeln das sogenannte Vendor-Lockin, bei dem Kunden an ein Produkt gebunden werden, auch wenn sich die Software vordergründig als Open-Source-Software ausgibt.

Microsoft versucht seit geraumer Zeit, sein Image bei Open-Source-Projekten aufzupolieren. Sein Konzern versuche, "den Ton" zwischen Microsoft und der Open-Source-Community zu entschärfen, sagte Manager James Utzschneider.

In Deutschland ist Microsoft Mitglied der Open Source Business Foundation (OSBF). Die OSBF ist ein europäisches Netzwerk aus Unternehmen, Institutionen und Personen, deren gemeinsames Interesse in Open-Source-Entwicklungs- und Businessmodellen liegt. Laut eigenen Angaben ist das Besondere an der OSBF ihre Businessperspektive. Bei der OSBF stehe immer der geschäftliche Nutzen von Open-Source-Software im Vordergrund, sagte Andreas Urban, bei Microsoft Deutschland verantwortlich für die Open-Source-Strategie.

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