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Google reagiert zögerlich auf Kritik am Klarnamenzwang

Wer Google+ nutzen will, muss das mit seinem realen Namen tun oder riskiert die Sperrung seines Profils. Das bringt Google massive Kritik ein, zumal die Sperre nicht nur für Google+ gilt. Mit kleinen Schritten reagiert Google auf die Kontroverse.

Artikel veröffentlicht am ,
Google hält am Klarnamenzwang fest.
Google hält am Klarnamenzwang fest. (Bild: Bradley Horowitz)

"Verwenden Sie den Namen, mit dem Sie normalerweise von Freunden, Familie und Kollegen angesprochen werden", heißt es in den Community-Richtlinien von Google+. Laut Google geht es dabei um Spambekämpfung und darum, gefälschte Profile zu verhindern.

Google setzt diese Richtlinie auch um und hat schon diverse Accounts von Nutzern gesperrt, die unter Pseudonymen angelegt wurden - auch wenn diese unter ihrem Pseudonym im Netz bekannter sind als unter ihren realen Namen. Die Profilsperre betrifft auch andere Google-Produkte, die ein Google-Profil erfordern, darunter Buzz und +1.

Auch Google-Accounts von Unternehmen und Medien sperrt Google unter Verweis auf den Klarnamenzwang. Das gilt auch für das Google+-Profil von Golem.de. Google hat angekündigt, zu einem späteren Zeitpunkt spezielle Business-Profile einzurichten.

Datenschützer raten zur Pseudonymen

Kritiker werfen Google vor, mit seinem Klarnamenzwang die Freiheit des Netzes zu untergraben, denn die Nutzung von Pseudonymen spiele dabei eine wichtige Rolle. Datenschützer raten dazu, im Netz unter Pseudonymen aufzutreten, damit nicht alle dort getätigten Aussagen der eigenen Person zugeordnet werden können. So mancher hat sich schon im Bewerbungsgespräch mit Äußerungen konfrontiert gesehen, die er vor Jahren als Jugendlicher gemacht hat.

Nun reagiert Google auf die Kritik und kündigte erste kleine Korrekturen an. So sollen Nutzern künftig vor einer Sperrung gewarnt werden, so dass sie ihren Benutzernamen ändern können, ohne zunächst gesperrt zu werden, wie der für Google+ zuständige Produktmanager Bradley Horowitz ankündigte. Das gelte aber nicht, wenn bei der Überprüfung eines Accounts Verstöße gegen andere Richtlinien festgestellt würden. Zudem will Google Nutzern erläutern, wie sie ihren Namen ändern müssen, damit er den Community-Standards entspricht. Darüber hinaus will Google den Anmeldeprozess verbessern, um zu verhindern, dass sich Nutzer in die Situation bringen, gesperrt zu werden.

Spitznamen nur als Ergänzungen

Zudem will Google künftig die Nutzung von Spitznamen besser unterstützen, allerdings nur als zusätzliche Namen. Für die Profilnamen soll weiterhin die Verwendung von Realnamen verpflichtend sein. Nutzer sollen sich aber auch über Spitznamen und andere zusätzliche Namen finden können. Zudem sollen Hinweise auf den Arbeitgeber und die Ausbildung in die sogenannten Hovercards eingeblendet werden, die Google+ zeigt, wenn die Maus über einem Kontakt verharrt.

Horowitz räumt ein, dass viele Verletzung der Community-Richtlinien ohne böse Absicht geschehen sind. Einige gesperrte Pseudonym-Profile hat Google zudem wieder freigeschaltet, darunter das Profil Die Ennomane von Enno Park und mspro von Michael Seemann. Das Profil plomlompom von Christian Heller beispielsweise ist dagegen weiterhin gesperrt.

Horowitz weist zudem darauf hin, dass sich Google+ erst seit vier Wochen im Feldtest befinde.

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nobs 09. Aug 2011

Ich war auch betroffen. Ohne Vorwarnung oder wenigstens Email an gmail -also wirklich...

Rafael23 27. Jul 2011

Hier die Auflösung des ganzen TamTams : http://goo.gl/x0L7i Hier noch ein Tipp für...

thomabraun 27. Jul 2011

Was ist nur aus den Ratschlägen aus den Anfangstagen des WWW geworden nicht unnötig mit...

ThadMiller 27. Jul 2011

kein Text



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