Transparenz
Indischer Ministerpräsident installiert Webcam im Büro
Das Volk soll wissen, wer Oommen Chandy in seinem Büro aufsucht. Der Regierungschef des indischen Bundesstaates Kerala hat deshalb eine Webcam installiert, über die Nutzer verfolgen können, wen Chandy empfängt. Zuhören können sie aber nicht.

Ein indischer Politiker hat sich eine besondere Maßnahme im Kampf gegen Korruption einfallen lassen: Er hat in seinem Büro eine Webcam installieren lassen. Auf seiner Website können Nutzer sehen, wer in seinem Büro ein und aus geht, berichtet die New York Times.
Atmosphäre der Transparenz
Rund um die Uhr können Nutzer einen Blick in die Amtsstube von Oommen Chandy, Regierungschef des indischen Bundesstaates Kerala, werfen. Anfang Juli hatte Chandy die Kamera in einem Büro live schalten lassen, um, wie er in einem Interview sagte, eine Atmosphäre zu schaffen, in der alles transparent sei. Das Volk solle alles wissen.
In den ersten zwei Wochen haben knapp 300.000 Besucher die Chance genutzt, einen Blick in das Büro des erst seit kurzem amtierenden Regierungschefs zu werfen. Es bleibt allerdings beim Blick. Hören können sie nichts. Das Bild ist stumm. Damit will Chandy sicherstellen, dass Besucher und Mitarbeiter frei mit ihm sprechen können.
Kritik von Kollegen
Seine Kabinettskollegen können sich mit Chandys Transparenzkampagne indes nicht anfreunden, berichtet die im südindischen Hyderabad erscheinende Tageszeitung Deccan Chronicle. Einer habe zumindest erwogen, ebenfalls eine Kamera in seinem Büro zu installieren, sei dann aber wieder von dem Vorhaben abgekommen. Die übrigen Minister lehnen die Idee ab. Sie befürchten unter anderem, dass ihre politischen Gegner das, was sie sehen, gegen sie verwenden werden.
Chandys Transparenzoffensive kommt zu einem Zeitpunkt, da in Indien einige schwere Korruptionsskandale ans Licht gekommen sind, in die auch hochrangige Regierungsmitglieder verwickelt sind. So sitzt ein ehemaliger Telekommunikationsminister wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Mobilfunklizenzen in Untersuchungshaft. Dabei soll dem indischen Staat ein Schaden in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar entstanden sein. In einigen Bereichen des öffentlichen Lebens ist die Zahlung von Bestechungsgeldern üblich.
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