Linux-Kernel
Microsoft arbeitet wieder an Hyper-V-Treiber
Mit 343 Änderungen hat sich Microsoft-Entwickler K. Y. Srinivasan an die Spitze der Beitragenden zum Linux-Kernel 3.0 gesetzt. Alle Änderungen flossen in Microsofts Hyper-V-Unterstützung für den Linux-Kernel ein. Allerdings befindet sich Hyper-V noch immer im Staging-Bereich, in dem Code auf die Aufnahme in den Kernel wartet.

Die Webseite LWN.net des Kernel-Entwicklers Jonathan Corbet veröffentlicht regelmäßig Statistiken zur Kernel-Entwicklung, darunter auch eine Liste der aktivsten Entwickler. Der Microsoft-Entwickler K. Y. Srinivasan steht bei der Entwicklung für Kernel 3.0 mit 343 Änderungen an der Spitze der Liste der individuellen Beiträge. Die Statistik erfasst allerdings auch den Staging-Bereich des Kernel-Codes. Dort werden Komponenten gepflegt, die es noch nicht in den offiziellen Kernel geschafft haben.
Mit den insgesamt 361 Änderungen Srinivasans und seiner Mitarbeiter schaffte es Microsoft auf Platz sieben der beitragenden Firmen. Die Liste führen unabhängige Entwickler mit 1.085 Änderungen an, gefolgt von Red Hat mit 1.000 und Intel mit 839.
Microsoft hatte den Kernel-Entwicklern bereits im Juli 2009 den Code für die Hyper-V-Treiber übergeben. Die Treiber sollen den Linux-Kernel für den Einsatz als Gastsystem in Microsofts Virtualisierungsplattform Hyper-V optimieren. Allerdings gab es immer wieder Abstimmungsprobleme mit den Kernel-Entwicklern, die ihrerseits Änderungen am Code verlangten, bevor er offiziell in den Linux-Kernel übernommen werden kann. Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman drohte mehrfach, den Code aus dem Staging-Bereich zu entfernen. Erst mit über 200 Patches sei es damals gelungen, den Code an den Kernel anzupassen, so Kroah-Hartman.
Microsoft hatte den Treiber nach Verhandlungen mit Kroah-Hartman unter die GPL gestellt, da das ursprüngliche Angebot diese Lizenz verletzt hatte. Erst kürzlich hat Microsoft eine engere Zusammenarbeit mit der Open-Source-Gemeinde angekündigt und den Kernel-Entwicklern zum 20. Geburtstag gratuliert.
Die aktuelle Arbeit der Microsoft-Entwickler wird auch von Kroah-Hartman ausdrücklich erwähnt. Zwar unterstützt Microsoft offiziell Linux-Distributionen unter Hyper-V, etwa Suse oder Red Hat und jüngst CentOS. Die Hyper-V-Treiber im Kernel würden es jedoch ermöglichen, beliebige Linux-Distributionen unter Hyper-V zu installieren und von den Optimierungen zu profitieren, die die Treiber bereitstellen.
Die Statistiken zum Linux-Kernel 3.0 bei LWN.net sind bis zum 21. Juli nur für Abonnenten abrufbar.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ich mag es! :P
Das ist nicht der Hauptteil der GPLv3, aber der Hauptgrund, warum es sie gibt...
Mein Haupt Argument für Hyper-V ist das man die Lizenz für das DataCenter ja sowieso für...