Multitouchgesten und grundsätzlicher Umbau stehen im Mittelpunkt des Löwen
Mit der neuen Scrollfunktion wird auch die Gestensteuerung runderneuert. Eines vorweg: Wer kein Trackpad besitzt, sei es im Notebook oder als das von uns getestete Magic Trackpad, muss auf einige Gesten verzichten: Mit der Magic Mouse funktioniert nur ein Bruchteil der nun beschriebenen Gesten.
Die Gesten sind jetzt stärker auf die Nutzung von mehr als zwei Fingern ausgelegt. Mission Control, die Zusammenfassung des Dashboards, der Spaces und Exposés, wird komplett mit drei Fingern bedient. Ein Wischen mit drei Fingern nach oben zeigt die neue Übersicht aller Fenster an. Dort können auch Spaces hinzugefügt werden. Zudem können die einzelnen Fenster per Drag & Drop in den jeweiligen Space gepackt werden. Ein Klick auf das rechts erscheinende Plus-Symbol genügt. Zwischen dem Dashboard, den Spaces und Anwendungen im neuen Vollbildmodus wird mit Rechts-Links-Wischen mit Hilfe von drei Fingern gewechselt.
Der Anwender schiebt dabei den aktuellen Bildschirm zur Seite und wechselt rechtswischend zum Dashboard sowie linkswischend zu den Vollbildanwendungen oder anderen Spaces. Das funktioniert meist ziemlich gut. So kann der Anwender beim Anschauen einer DVD schnell auf einen Desktop wechseln oder seine E-Mails im Vollbildmodus abrufen. Gelegentlich viel aber beim Test auf, dass vor allem Drei-Finger-Gesten etwas haken. Mitunter wurde der dritte Finger nicht erkannt und der Nutzer muss neu ansetzen. Es gibt aber eine einfache Abhilfe: Der Anwender kann im Zweifel auch mit vier Fingern eine Drei-Finger-Geste durchführen.
Der Vollbildmodus selbst ist in der aktuellen Form eine Neuerung. Apple hat hier versucht, möglichst viele Anwendungen so weit anzupassen, dass sie den gesamten Bildschirm ausnutzen. Es verschwinden also sowohl die Menüleiste oben als auch das Dock. Wer mit der Maus nach oben fährt, bekommt die Menüleiste automatisch eingeblendet. Es geht also nicht immer komplett ohne sie. Vollbildanwendungen erkennt der Nutzer an den zwei Pfeilen an der rechten oberen Seite. Prinzipiell ist es möglich, mehrere Vollbildanwendungen gleichzeitig offen zu haben. Zwischen diesen - und den Spaces - wird dann mit der Vier-Finger-Geste umgeschaltet. Davon unabhängig gibt es auch alte Vollbildanwendungen. Diese sind mit Mission Control aber inkompatibel. Wer in der Fotoanwendung Aperture 3.1.2 in den Vollbildmodus geht, kann keine der Mission-Control-Gesten verwenden. Mit der Version 3.1.3 hat Apple die Anwendung einem kompatibel mit dem Vollbildmodus von Lion gemacht.
Radikalumbau - oder, wie iOS und Mac OS auf eine Linie gebracht werden
Apple hat mit Lion zahlreiche Anwendungen generalüberholt. Die Änderungen sind so umfangreich, vor allem im Detail, dass wir uns nur auf einige wenige Anwendungen beschränken.
Apple Mail, iCal und die Kontaktdatenbank sehen nun aus wie die iPad-Versionen der Programme. Das Mailprogramm nutzt zwei Spalten für die Anzeige von E-Mails in der Übersicht und als Anzeige der E-Mails selbst. Die dritte Spalte ist einblendbar für Nutzer, die mehr machen, als nur ihre Inbox zu füllen. Dort werden alle Ordner angezeigt. Wer will, kann auch das klassische Layout von Snow Leopards Mail verwenden. Uns hat das neue Layout gut gefallen. Freunde des gepflegten TOFUs freuen sich darüber, dass sinnlose Vollzitate jetzt ausgeblendet werden. Damit steigt aber auch die Gefahr, dass Dinge zitiert werden, die vielleicht nicht zitiert werden sollten.
Am Funktionsumfang hat Apple sonst kaum etwas geändert. Apple Mail bleibt ein sehr einfaches E-Mail-Programm, welches selbst den Funktionsumfang von Thunderbird oder Postbox nicht erreichen kann. Von Windows-Clients wie The Bat ist Apple Mail sehr weit entfernt.
Wer E-Mails schreibt, wird schnell feststellen, dass Mac OS X, wie bei iOS auch, Wortvorschläge unterbreitet. Sie sind Gewöhnungssache. Wir konnten uns während der Testphase nicht entscheiden, ob sie uns nerven oder einfach hilfreich sind und haben sie erst einmal aktiv gelassen. Vor- und Nachteile hielten sich in etwa die Waage.
Die Überarbeitung von Kalender und Kontakten gefällt uns. Insbesondere die Kontakte lassen sich jetzt leicht mit Bildern der Personen füllen. Ein Doppelklick bietet die Möglichkeit, per iPhoto oder Aperture erkannte Gesichter komfortabel zuzuweisen.
Safari bietet mit der neuen Leseliste und dem integrierten Downloaddialog etwas mehr Komfort. Die Leseliste ist vor allem praktisch, wenn der Anwender Artikel im Internet entdeckt, für die er jedoch erst einmal keine Zeit hat. Statt für jeden Artikel ein Bookmark anzulegen, werden diese einfach in eine abzuarbeitende Leseliste einsortiert. Anders als beim Vorbild Instapaper werden die Artikel aber nicht in der Cloud gespeichert.
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Mac OS X 10.7 Lion im Test: Schieben statt scrollen | Nie wieder speichern |
Hallo liebe Forengemeinde, Habe mich hier ein wenig durch die Beiträge gelesen und wollte...
http://www.omgubuntu.co.uk/2011/07/reverse-natural-scrolling-ubuntu-os-lion/ Oder man...
Hat Windows das nicht schon seit Version 3.1, dass man die Fenster überall am Rahmen...
nein, snow leopard, also das aktuellste os x vor Lion, konnte das nicht und es hat mich...
Funktioniert bei den Anmeldeobjekten jetzt endlich das Ausblenden der Finder-Fenster von...