Entlarvend
Brille erkennt Stimmung
Zwei Wissenschaftlerinnen aus den USA und Großbritannien haben eine Brille entwickelt, die die Stimmung einer Person erkennt. Sie lässt den Träger wissen, ob er im Gespräch sein Gegenüber langweilt.

Hört mir mein Gesprächspartner zu? Ist er aufmerksam, abgelenkt oder gar gelangweilt? Rosalind Picard braucht nur ihre Brille aufzusetzen und weiß es. Die Wissenschaftlerin vom Media Lab des Massachussetts Institute of Technology hat eine Brille entwickelt, die Stimmungen erkennt, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Rotes oder grünes Licht
In die Brille integriert ist eine Kamera, die das Gegenüber aufnimmt. Die Bilder werden an einen kleinen Computer übertragen, auf dem eine Software läuft, die die Mimik des Gesprächspartners analysiert. Die Ergebnisse bekommt der Träger über kleine Lautsprecher eingeflüstert. Außerdem leuchtet in der Brille je nach der Stimmung des Gegenübers ein rotes oder ein grünes Licht auf.
Die Kamera verfolgt 24 spezielle Punkte im Gesicht. Die Software analysiert dann, wie sich diese Punkte verändern, welche Mikromimik sie zeigen, wie oft ein bestimmter Ausdruck erscheint und wie lange er bestehen bleibt. Diese Daten werden dann mit einer Datenbank von Gesichtsausdrücken verglichen und so erkennt das System, welcher Stimmung der Beobachtete gerade ist.
Sechs Grundausdrücke
Die Basis für das System stammt von der britischen Wissenschaftlerin Rana el Kaliouby und ihrem Kollegen Simon Baron-Cohen von der Universität in Cambridge. Die beiden haben vor einigen Jahren Gesichtsausdrücke analysiert und sechs Grundformen festgemacht: Denken, Konzentration, Interesse, Verwirrung, Zustimmung und Ablehnung.
Auf dieser Basis hat Picard zusammen mit el Kaliouby die Analysesoftware entwickelt. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass Menschen nicht sehr gut darin sind, Gesichtsausdrücke zu erkennen: Eine normaler Mensch interpretiert im Schnitt nur gut die Hälfte (54 Prozent) der Ausdrücke auf dem Gesicht seines Gegenübers. Die Software ist mit 64 Prozent immerhin etwas besser. Über ihr gemeinsames Unternehmen Affectiva vermarkten die beiden Wissenschaftlerinnen ihre Software.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wenn demnächst nur noch Brillenträger das OK von Dieter Bohlen bekommen, dann wisst ihr...
Direct Feedback wäre ein Uni-Projekt gewesen. Da konnte man mit Handies per Bluetooth auf...