Unhörbar

US-Forscher entwickeln akustische Tarnkappe

Unhörbar statt unsichtbar: US-Forscher haben eine akustische Tarnkappe entwickelt. Sie besteht aus mehreren Kunststofffolien mit Löchern darin und soll bessere Schallschutzwände ermöglichen sowie Schiffe für Sonar unsichtbar machen.

Artikel veröffentlicht am ,
Mit Sonar erstellte Karte: Tarnkappe macht gegen Schall unsichtbar
Mit Sonar erstellte Karte: Tarnkappe macht gegen Schall unsichtbar (Bild: Brian Snyder/Reuters)

Tarnkappentechnik bezog sich bisher in erster Linie auf elektromagnetische Wellen: Sogenannte Metamaterialien leiten Lichtwellen um Gegenstände herum, so dass diese unsichtbar erscheinen. Metamaterialien sind Stoffe, die über Eigenschaften verfügen, die in der Natur nicht vorkommen.

Schallwellen umleiten

Dieses Prinzip haben Wissenschaftler der Duke-Universität in Durham im US-Bundesstaat North Carolina auf Schallwellen übertragen: Sie haben ein Metamaterial entwickelt, das Schallwellen so umleitet, dass sie nicht reflektiert werden. "Was das Verstecken von Gegenständen angeht, ist das grundsätzlich das Gleiche: Etwas wird mit irgendeiner Art von Welle erfasst, und man sieht oder hört das Ergebnis", erklärte Steven Cummer von der Duke-Universität der BBC. Er hatte 2008 eine akustische Tarnkappe erstmals theoretisch beschrieben.

Der Unterschied liege darin, ein solches Metamaterial herzustellen, da Schallwellen und elektromagnetische Wellen sehr unterschiedliche Charakteristika aufwiesen. Entsprechend müsse auch das Tarnkappenmaterial anders aufgebaut sein.

Folien mit Löchern

Die Wissenschaftler haben sie aus mehreren Lagen Kunststofffolie aufgebaut. Die Folien weisen Lochmuster auf. Die Löcher müssen bestimmte Größen haben und exakt angeordnet sein. Die Folien wiederum müssen einen bestimmten Abstand zueinander haben. Stimmen alle diese Parameter, dann leitet die Tarnkappe die Schallwellen so um einen Gegenstand, den sie bedeckt, herum, als ob dieser Gegenstand nicht da wäre.

Die Schallwellen kommen also nicht bei dem Objekt, das sich unter der Tarnkappe befindet, an. Das Material könnte als Schallschutz verwendet werden. Da die Schallwellen nicht von der Tarnkappe reflektiert werden, ist ein Gegenstand, beispielsweise ein Schiff, zudem mit einer schallbasierten Technik wie Sonar nicht zu orten.

Im hörbaren Bereich

Cummer und seine Kollegen haben das System erfolgreich mit einem 10 Zentimeter großen Holzstück getestet. Das Metamaterial funktionierte in der Luft in einem hörbaren Frequenzbereich zwischen 1 und 4 Kilohertz. Die Entwicklung haben die Wissenschaftler in einem Aufsatz im US-Fachmagazin Physical Review Letters beschrieben.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


y.m.m.d. 30. Jun 2011

Ich denke es ging hier eher um die Geräusche die vom "Inhalt" ausgehen :D

y.m.m.d. 30. Jun 2011

Kennst du nich? :D

Sardor99 30. Jun 2011

Wollte ich gerade auch schreiben! Waren auch Gummimatten mit Löchern: http://de...

oGi0iuph 29. Jun 2011

Der ganze Satz: "Metamaterialien sind Stoffe, die über Eigenschaften verfügen, die in der...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Automobil
Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
Artikel
  1. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

  2. Java 20, GPT-4, Typescript, Docker: Neue Java-Version und AI everwhere
    Java 20, GPT-4, Typescript, Docker
    Neue Java-Version und AI everwhere

    Dev-Update Oracle hat Java 20 veröffentlicht. Enthalten sind sieben JEPs aus drei Projekten. Dev-News gab es diesen Monat auch in Sachen Typescript, Docker und KI in Entwicklungsumgebungen.
    Von Dirk Koller

  3. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /