Federal Trade Commission
Großes Wettbewerbsverfahren gegen Google geplant
Google soll seine Vormachtstellung bei der Internetsuche missbrauchen, um andere Produkte vor der Konkurrenz zu positionieren. Die Federal Trade Commission holt offenbar zu einem großen Schlag gegen den Internetkonzern aus.

Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) plant eine umfassende Wettbewerbsuntersuchung gegen Google. Dem Internetkonzern wird Missbrauch seiner Vormachtstellung auf dem Suchmaschinenmarkt vorgeworfen. Das hat das Wall Street Journal aus informierten Kreisen erfahren. Die FTC werde dem Internetkonzern Vorladungen zu einem möglichen Wettbewerbsverfahren zustellen. Andere Unternehmen würden später aufgefordert, der Behörde Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
Die Untersuchung könnte über ein Jahr dauern. Ob es wirklich zu Sanktionen gegen Google kommt, sei jedoch unklar. Zwischen FTC und Justizministerium habe es einen Streit darum gegeben, wer für die Wettbewerbsuntersuchung zuständig ist. Die FTC durchleuchtet seit Monaten die Geschäftspraktiken Googles und habe sich bereits an mehrere IT-Unternehmen gewandt. Vertreter der Rechtsabteilung des Internetkonzerns trafen sich mehrfach mit der FTC, berichtet das Wall Street Journal.
Bislang hatte Google nur bei größeren Übernahmen Konflikte mit den Wettbewerbsbehörden ausgetragen. Es ist das erste Mal, dass sich eine Auseinandersetzung um das Kerngeschäft mit der Suchmaschine entwickelt. Beobachter gehen laut Wall Street Journal davon aus, dass das mögliche Verfahren dieselbe Bedeutung wie der Wettbewerbsprozess gegen Microsoft in den neunziger Jahren bekommen könnte.
Eine Monopolstellung ist Konzernen in den USA nicht untersagt, nur der gesetzwidrige Aufbau eines Monopols und der Missbrauch der dominierenden Stellung. Google könnte von der FTC vorgeworfen werden, dass der Konzern seine Vormachtstellung bei Suchmaschinen missbraucht, um eine führenden Position mit seinen anderen Produkten zu erreichen. Google würde die Trefferlisten in seiner Suchmaschine ausnutzen, um eigenen Produkte einen Vorteil vor Wettbewerbern zu verschaffen, so Fairsearch.org, eine Gruppe von Google-Konkurrenten, zu denen Microsoft und die Onlinereiseunternehmen Expedia, Kayak.com und Sabre Holdings gehören.
Andere werfen Google vor, dass der Konzern ihre Inhalte nutze, ohne dafür zu bezahlen. In den USA kontrolliert Google zwei Drittel der Suchmaschinenabfragen.
Bei Google Places können Unternehmen Brancheneinträge erstellen. Der Eintrag erscheint daraufhin in den Suchergebnissen. Wettbewerber sehen hier einen Missbrauch der Marktposition Googles, weil ihre Branchenbuchangaben nicht gleichwertig in den Suchergebnissen gelistet würden, beklagte Citygrid-Media-Chef Jay Herratti. Der Betreiber von Citysearch.com gehört zu dem Internetkonzern Interactivecorp.
Andere Firmen werfen Google vor, dass sich der Konzern durch seine Vormachtstellung bei Suchmaschinen Vorteile auf dem Markt für Mobiltelefone verschaffe.
In der Europäischen Union läuft bereits seit November 2010 eine Kartellbeschwerde gegen Google, in die sich Microsoft im März 2011 einschaltete.
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Bei den neuen Blackberrys werden Microsoft-Dienste wie Bing sogar tief ins Betriebssystem...
Google wurde doch mittlerweile von Facebook abgelöst. Du hast doch Linux installiert...
Wenn man "google" eingibt, erhält man auf der ersten Seite abgesehen von einem Wikipedia...
Vielleicht weigert sich ja Google gegen diverse "Eingriffe" von staatlicher Seite etc...