Verhaltensbasierte Werbung
Werbewirtschaft gründet Selbstkontrolleinrichtung
Mit einer neuen Selbstkontrolleinrichtung und einer Selbstverpflichtung auf einen Verhaltenskodex will die deutsche Internet- und Werbewirtschaft rechtlichen Vorgaben aus der Politik zuvorkommen. Dabei geht es vor allem um die in Verruf geratene verhaltensbasierte Werbung und Datensammelvorwürfe.

"Der neue Rat für Datenschutz in der Onlinewerbung verfolgt das Ziel der Selbstverpflichtung der Branche auf einen Verhaltenskodex und die Schaffung einer Beschwerdemöglichkeit für den Verbraucher", heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. Die noch zu gründende Selbstkontrolleinrichtung wird dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) e. V. unterstehen.
Ein weiteres Ziel der Einrichtung ist es, Verbraucher, Unternehmen und Öffentlichkeit über nutzungsbasierte Onlinewerbung aufzuklären. Die Selbstkontrolleinrichtung soll laut BVDW "eine direkte Anlaufstelle bei Fragen zu den Themen Datenschutz, Datensicherheit und Transparenz sowie Datenkontrolle durch den Verbraucher sein".
Die Kernbestandteile der Selbstregulierung zur nutzungsbasierten Onlinewerbung umfassen folgende Punkte:
- Herstellung von Transparenz über Datenerhebung und -verwendung zur Information und Aufklärung der Verbraucher
- Einrichtung einer Kontrollmöglichkeit für die Verbraucher
- Richtlinien zur Datensicherheit und Speicherung von erhobenen und verwendeten Daten
- Richtlinien für die Erstellung von Segmenten zur Aussteuerung von Werbung in sensiblen Datenbereichen
- Präventive Überprüfung und Siegelvergabe für richtlinienkonformes Verhalten von Unternehmen
Effiziente Instrumente zur Überwachung schaffen
Mit der Schaffung der Selbstkontrolleinrichtung wollen die beteiligten Wirtschaftsverbände die Ziele ihrer "Hamburger Erklärung" vom 24. Mai 2011 umsetzen. Für den Verhaltenskodex wird auf das Rahmenwerk des Interactive Advertising Bureau Europe (IAB EU) zur Selbstregulierung von nutzungsbasierter Onlinewerbung zurückgegriffen. Das Regelwerk zum "Online Behavioural Advertising" (OBA) soll an die deutschen Gegebenheiten angepasst werden.
Mit den dazugehörigen technischen Einrichtungen sollen "die Transparenz beim Datenumgang im Internet spürbar gestärkt, Verbrauchern effektive und leicht handhabbare Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und effiziente Überwachungs- und Durchsetzungsinstrumente geschaffen werden".
Die Website meine-cookies.org soll ein elementarer Bestandteil werden, um direkte Kontrolle über OBA zu ermöglichen. Die OBA-Einstellungen sollen Verbraucher anhand eines komfortablen Präferenzmanagements tätigen können. Zugleich wird eine direkte Anlaufstelle für Verbraucherbeschwerden eingerichtet.
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k.T.