Angriff auf 4Chan
Lulzsec nimmt sich Community vor
Einige 4Chan-Nutzer haben Lulzsec gedroht, daraufhin hat Lulzsec zum Sturm auf das Forum aufgerufen. Außerdem hat Lulzsec 62.000 E-Mails und Passwörter veröffentlicht, ohne sagen zu können, woher diese stammen. Sympathisanten haben angefangen, diese Daten für eigene Zwecke zu missbrauchen.

Der Streit zwischen Lulzsec und 4Chan.org-Nutzern spitzt sich zu. Lulzsec-Sympathisanten haben das /b/-Forum von 4Chan zugespammt, die Cracker hatten dazu aufgerufen. Entsprechend genervt reagieren die 4Chan-Nutzer deshalb mit Beleidigungen gegen Lulzsec. Bereits am Vortag war 4Chan wegen eines DDoS-Angriffs nicht erreichbar.
4Chan ist eine der reichweitenstärksten Internetseiten weltweit. Aus den recht anarchistischen, bildgewaltigen und nicht immer jugendfreien Foren stammen viele international bekannte Internetphänomene (Memes), ein Beispiel sind die Lolcats.
Im 4Chan-Kanal /b/ hatten Nutzer vor einigen Tagen angekündigt, Lulzsec wegen seiner immer sinnloseren Aktionen zur Strecke bringen zu wollen. Zwischenzeitlich sollen auf /b/ persönliche Daten von einem mutmaßlichen Lulzsec-Mitglied aufgetaucht sein, sie verschwanden aber schnell wieder.
Lulzsec nahm die Anfeindungen belustigt zur Kenntnis und kommentierte über Twitter, das zu sein, was die /b/-Nutzer gerne selbst immer sein wollten - und selbst Wurzeln in /b/ zu haben. Gleichzeitig wurde die virtuelle Kriegserklärung angenommen.
4Chan-Gründer Christopher "moot" Poole hat sich bisher noch nicht zu den Vorfällen geäußert. Das Blog und der Twitter-Feed seines Unternehmens wurden seit einigen Wochen nicht aktualisiert. 4Chan gilt auch als eine der Geburtsstätten des Anonymous-Kollektivs, das allerdings mit seinen Hacks Ziele verfolgt, die über die reinen Schmähungen seitens Lulzsec hinausgehen. Das wirft die Frage auf, ob Anonymous und Lulzsec dadurch nicht über kurz oder lang in einen Konflikt geraten werden - oder ob der nicht schon längst ausgetragen wird.
Nicht nur bei 4Chan-Nutzern und bei Gamern ist Lulzsec in die Kritik geraten, auch in Hackerkreisen werden die Aktionen spätestens seit den DDoS-Angriffen negativ gesehen. Es gibt die Befürchtung, dass Lulzsec mit seinen Aktionen langfristigen Schaden anrichtet - und eben nicht zu einer sicheren IT-Welt führt, sondern nur zu einer mit mehr Repressalien durch Regierungen.
Auch die aktuelle Veröffentlichung von Passwörtern aus unbekannter Quelle zeigt wieder, dass Lulzsec Kollateralschäden billigend in Kauf nimmt und man sich über das angerichtete Chaos freut. Das machen gerade Sympathisanten der Cracker, die mit den veröffentlichten Passwörtern bereits das Netz durchstöbern, Facebook- und Twitter-Accounts kapern und deren Kontakte beleidigen. Möglich ist das, weil immer noch zu viele Internetnutzer dieselben Passwörter für verschiedene Webseiten nutzen. Über Twitter prahlen die Trittbrettfahrer dann mit ihren Ergebnissen und erhoffen sich ein Wort des Lobes von ihren Vorbildern. Über die Zugehörigkeit der veröffentlichten E-Mail-Adressen und Passwörter gibt es derzeit nur Spekulationen - sie könnten von der Autorencommunity Writerspace.com stammen, vermutet Mikko Hypponen von F-Secure.
Nachtrag vom 16. Juni 2011, 18:15 Uhr
Wir hatten aufgrund eines Missverständnisses fälschlich geschrieben, dass die E-Mail-Adressen und Passwörter von 4Chan-Mitgliedern stammten. Die Meldung wurde umgeschrieben und korrigiert.
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Aber wir reden doch noch von 4Chan? Nebenbei kann der Admin nix dafür was gepostet wird...
Leider nicht, die heutigen /b/tards, wenn sie diese ehrenhafte^^ Bezeichnung überhaupt...
in b4 wer merkt das anon einfach nur anon ist
Wie kann man nur so kurzsichtig sein und nicht sehen, worum es hier tatsächlich geht...