iTunes App Store
Kein Zwang zu In-App-Verkäufen mehr
Apple hat seine Richtlinien für Entwickler von iPhone- und iPad-Apps wieder etwas gelockert. Damit dürfen Anwendungen nun wieder auf außerhalb des iTunes-Abrechnungssystems gekaufte Inhalte zugreifen - das betrifft etwa auch Amazons Kindle-App.

Apple hat sang- und klanglos eine der umstrittensten Regeln für iOS-Apps gelockert, wie Entwickler Golem.de von Entwicklern bestätigten. Zwar dürfen sie weiterhin nicht auf den Verkauf von Inhalten außerhalb des iTunes-Systems hinweisen, also etwa nicht mit einem Kaufen-Knopf auf einen externen Shop verweisen, es ist nun aber iOS-Apps wieder erlaubt, auf außerhalb von iTunes gekaufte Inhalte zuzugreifen. Die vorherige Regelung schrieb vor, dass iOS-Apps nur dann auf zusätzliche kostenpflichtige Inhalte zugreifen dürfen, wenn diese über das In-App-Verkaufssystem von iTunes erstanden wurden.
Auch auf die Abonnements dürfte sich die Neuregelung auswirken. Apple verlangt nicht mehr, dass die in den Apps zur Verfügung stehenden Angebote gleich teuer oder günstiger sein müssen als von den Verlagen außerhalb der App angebotene Abonnements. Durch die Lockerung können Verlage Abonnenten ihre Zeitungen und Magazine nun wieder kostenlos über eigene Apps zur Verfügung stellen. An Neukunden können sie Abonnements nun auch wieder zu frei gewählten Konditionen verkaufen.
Das bedeutet eine Entwarnung nicht nur für Verlage, sondern auch für andere Anbieter und iBooks-Konkurrenten. Sie dürfen damit ihren Nutzern wieder einen Zugriff auf außerhalb von iTunes gekaufte Inhalten auf dem iPad und iPhone ermöglichen. Ein eigenes Abrechnungssystem als das von Apple bleibt ihnen aber innerhalb der iOS-Apps weiterhin verwehrt. Apple verlangt auch innerhalb von Apps pro Verkauf eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent.
Amazons Kindle-App ist mit der Neuregelung nun wieder richtlinienkonform. Hätte Amazon sich gebeugt, wäre es Kunden mit der Kindle-App nicht mehr möglich gewesen, mit iOS-Geräten auf bereits im Kindle-Store gekaufte E-Books zuzugreifen. Es sei denn, Amazon hätte ihnen die Bücher neu verkauft und Apple 30 Prozent der Verkaufssumme überlassen. Apple hatte durch die Anpassungen der Richtlinien einen Weg gefunden, um konkurrierende Anbieter kommerzieller Inhalte zur Kasse zu bitten oder auszustechen.
Das Zurückrudern von Apple dürfte auch daraus resultieren, dass Verlage in den USA und Europa Beschwerde bei Wettbewerbshütern eingelegt haben.
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Da hat die alten Gierschlunde die Angst vor der europäischen Kommision gepackt...