Mobbing-Plattform

Mutmaßlicher Betreiber von iSharegossip festgenommen

Zielfahnder der Polizei haben in Lübeck den mutmaßlichen Betreiber der Mobbing-Plattform iSharegossip an seinem 25. Geburtstag festgenommen, wie die Lübecker Nachrichten melden. Im Blog von iSharegossip heißt es aber, der Festgenommene sei nicht der Betreiber, und die Staatsanwaltschaft hält ihn mittlerweile für einen Trittbrettfahrer.

Artikel veröffentlicht am ,
Mobbing-Plattform: Mutmaßlicher Betreiber von iSharegossip festgenommen

Der Festnahme von Manuel T. gegen 13 Uhr am Donnerstag ist eine monatelange Suche vorausgegangen, wie die Lübecker Nachrichten berichten. Der 25-Jährige soll die Mobbing-Plattform iSharegossip betrieben haben. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hatte am Morgen einen Haftbefehl wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Manuel T. erwirkt und die Lübecker Kripo um Amtshilfe gebeten, bestätigte ein Polizeisprecher der Zeitung.

Der Verdächtige, der gestern seinen 25. Geburtstag feierte, wurde vor seiner Wohnung im Stadtteil St. Lorenz festgenommen. Am Abend durchsuchten Fahnder die Wohnung des Lageristen und stellten Beweismaterial sicher.

Manuel T. habe sich in einem Interview mit dem Sat.1-Magazin "Akte 2011" selbst als Betreiber von iSharegossip bezeichnet: "Wir wollten Leute, die wir nicht mochten, auf einer entsprechenden Seite im Internet bloßstellen", sagte er im Interview mit dem Sat.1-Magazin. Internetnutzer hätten den Lübecker zuvor mit vollständigem Namen und Wohnanschrift bei der Polizei und beim Bundesfamilienministerium "angeschwärzt", heißt es in den Lübecker Nachrichten.

Rund 60 Mobbing-Opfer hatten bereits Strafanzeige gegen die Betreiber erstattet. Im März war das Portal auf Antrag von Bundesfamilienministerin von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf den Index gesetzt worden.

Auf dem Angebot iSharegossip können Nutzer anonym über andere lästern. Die Seite wird vor allem von Schülern für Beleidigungen und Drohungen genutzt. So wurden dort unter anderem Amokdrohungen gegen Berliner Schulen ausgesprochen, die daraufhin zeitweise geschlossen werden mussten.

iSharegossip: Manuel T. hatte nie Zugriff auf Server

Im Blog von iSharegossip war nach dem Fernsehinterview am Donnerstag zu lesen, Manuel T. sei eines der ersten Mitglieder des iSharegossip-Teams gewesen und im Laufe der Zeit zum "De-facto-Chief-of-Staff der Community" avanciert. Nun habe er "anscheinend der medialen Verlockung nicht länger widerstehen" können. Dass Manuel T. "als Geschäftsführer, Gründer, Administrator, Programmierer, Supporter, Moderator und Pressesprecher" auftrete, sei "bizarr", denn er habe "nie Zugriff auf Server, Bank- und Affiliat-Konten" gehabt.

Im Interview mit Akte 20.11 gab Manuel T. an, mit der Seite viel Geld verdient zu haben, genug, um sich mehrere Autos und ein Haus in Frankreich zu kaufen.

Mit seinem Auftritt bei Akte 20.11 habe er den Rest des Teams hintergangen und "gegen die interne Satzung verstoßen", heißt es in dem Blogeintrag weiter. Er sei daher "von all seinen Rechten und Pflichten bei iSharegossip entbunden" worden.

Nachtrag vom 27. Mai 2011, 10:40 Uhr

Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt hält Manuel T. ebenfalls nicht für den Betreiber von iSharegossip: "Nach jetzigem Stand der Ermittlungen ist er ein reiner Trittbrettfahrer", sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Günter Wittig Spiegel Online. Demnach wurde Manuel T. inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt.

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chorn 01. Jun 2011

Wer will denn bitte einen Arbeitgeber haben, der einen nach Schulklo 2.0, wo jeder...

Anonymer Nutzer 30. Mai 2011

Der Betreiber der Seite mobbt NICHT. Er begeht keine Straftat, solange er nicht selbst...

Anon 28. Mai 2011

Du kannst wohl kaum ein Gerücht über jemand streuen den du nicht kennst ;) Kommt drauf...

vulkman 27. Mai 2011

Wie meinen? Fehlt da ein Halbsatz?! Tun wir nicht? Wieso nicht? Wir reden schon beide...



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