Linus Torvalds: Linux 3.0 könnte sehr bald erscheinen

Der Initiator des Linux-Kernels Linus Torvalds hat in einer E-Mail an die Mailingliste der Kernel-Entwickler(öffnet im neuen Fenster) in einem eher beiläufigen Postscriptum geschrieben, er überlege, die Versionsnummer ab dem nächsten Kernel auf 2.8 oder sogar auf 3.0 zu erhöhen. Die Stimmen in seinem Kopf, schrieb er scherzhaft, sagten ihm, dass die jetzigen Versionsnummern zu groß würden. Die Nummerierung solle künftig nur noch zweistellig sein. Erst vor wenigen Tagen erschien Kernel 2.6.39.
In der E-Mail kündigt Torvalds eigentlich ein kurzes Mergefenster für den nächsten Linux-Kernel an, in dem der Code der wesentlichen Neuerungen zur Begutachtung durch Torvalds eingereicht werden kann. Das Mergefenster wird am kommenden Sonntag, dem 29. Mai 2011, geschlossen, wie Torvalds schreibt.
Die Nummerierung des Kernels erfolgt gegenwärtig dreistellig. Die erste Ziffer weist auf grundlegende Änderungen in der Systemarchitektur hin, die zweite auf sogenannte Major Releases. Die dritte Ziffer weist auf sogenannte Minor Releases hin. Zwischenversionen von Minor Releases erhalten einen vierte Versionsnummer, etwa stabile Kernel-Versionen, die mit Updates versehen werden.
In dem Postscriptum schreibt Torvalds, er sei sicher, dass sein Vorschlag mehr Diskussionen auslösen werde als das kurze Mergefenster. Tatsächlich meldeten sich zahlreiche Kernel-Hacker zu Wort mit mehr oder minder ernst gemeinten Kommentaren.
Phil Tumel sieht in dem endgültigen Entfernen der Big Kernel Locks einen Grund für den Nummerierungssprung. Andere Entwickler schlagen hingegen vor, noch so lange zu warten, bis der Code im ARM-Zweig aufgeräumt ist. In weniger ernst gemeinten Vorschlägen appellieren die Entwickler an Torvalds, zumindest noch Version 2.6.42 abzuwarten, eine Anspielung auf die Antwort des Computers(öffnet im neuen Fenster) "Deep Thought" auf die Frage "nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" in den Romanen der Reihe "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams: 42.
Eine endgültige Entscheidung hat Torvalds jedoch nicht gefällt.



