Aus Fehlern lernen
Die Entwicklung des Limux-Clients für die Nutzer und der Software für die Administration begann nach der Phase der Feinkonzeption, die bis 2005 dauerte. Zunächst setzten die Entwickler nur das erstellte Konzept um. Mit der Installation der ersten Betriebssysteme auf die Rechner zeigten sich die Nachteile dieser Herangehensweise: Es wurde an den Wünschen der Nutzer vorbeientwickelt, und für die Umsetzung ihrer Bedürfnisse gab es keine funktionsfähige Infrastruktur.
Die erste Version des Clients war sehr fehleranfällig und die Software erwies sich im Anwendungsszenario als wenig ausgereift. Das änderte sich mit dem Einstieg von IBM. Das Unternehmen kam als Sieger einer Ausschreibung der Stadt München zu Limux und stellte die Projektinfrastruktur um. Die Entwickler erhielten ein Testteam und überarbeiteten ihre Dokumentation. Damit konnten die Administratoren der jeweiligen IT-Abteilungen weitgehend eigenständig arbeiten. Die Wünsche der Kunden wurden kategorisiert und entsprechend ihrer Notwendigkeit umgesetzt.
Was macht das Auswärtige Amt falsch?
Genau hier könnte einer der Gründe für das Scheitern der freien Software im Auswärtigen Amt (AA) in Berlin liegen. Was dort schiefgelaufen ist, beschäftigt auch die Stadtverwaltung München, und sie hat zahlreiche Gespräche mit den Verantwortlichen in Berlin geführt. Laut Bundesregierung haben sich Beamte im AA über die mangelnde Benutzerfreundlichkeit beschwert. Hier ist wohl die Unterstützung durch Schulungen und Nachbetreuung viel zu kurz gekommen. Auch wird in München anders als in Berlin kein Dual-Boot eingesetzt.
Heinrich will sich nicht explizit zu den Fehlern des AA äußern. Wichtig sei aber auch, dass das ausgelieferte Produkt technisch sehr gut sei, erläutert er. Auch das Vertrauen in die IT-Abteilungen spiele eine Rolle. Was letztlich zähle, sei jedoch der politische Wille und die Konsequenz, hinter der Entscheidung zu stehen. Wenn beide Punkte nicht vorhanden seien, sei eine Migration zu freier Software wohl zum Scheitern verurteilt.
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ja schon klar die sind dumm und du bist klug. hättest du das projekt geleitet, nach 30...
Richtig, Beamte gehen nämlich nicht in Rente, die gehen in Pension... ;-)
Es ging um die 10% der Pakete, die entwickelt werden müssen. Das sind sie ja jetzt schon.
Also allen, die hier meinen es wäre schlauer gewesen einfach auf der Windows Schiene zu...