Volkszählung 2011
Online-Datenübertragung ohne HTTPS
Jan Schejbal kritisiert, dass beim Zensus 2011 laut Musterfragebogen die Verbindung per unverschlüsseltem HTTP aufgebaut wird. Die Zensuskommission nehme Sicherheit offenbar nicht ernst, sagt Schejbal.

Bei der Volkszählung "Zensus 2011", die am 9. Mai 2011 beginnt, ist das Ausfüllen des Fragebogens im Internet unsicher. Das berichtet Jan Schejbal, der Experte, der die Schwachstelle in der AusweisApp des elektronischen Personalausweises aufgedeckt hat. Schejbal kritisiert, dass der erste Aufruf des Servers über unverschlüsseltes HTTP erfolgt.
Schejbal: "Laut dem Musterfragebogen zur Haushaltsbefragung werden die Leute, die den Fragebogen online ausfüllen wollen, auf www.zensus2011.de geleitet, sollen die Seite also per unverschlüsseltem HTTP aufrufen. Das ist unsicher, und ob danach sofort eine Umleitung auf HTTPS erfolgt, ist im Fall eines aktiven Angriffs irrelevant, da die erste Anfrage über HTTP rausgeht und somit vom Angreifer manipuliert werden kann, bevor der Server überhaupt was mitbekommt und den Nutzer umleiten kann."
Diese Art des Man-in-the-middle-Angriffs wurde mit der Software Sslstrip von Moxie Marlinspike demonstriert. Das Tool wurde auf der Black Hat DC 2009 vorgestellt.
Laut Schejbal zeige das Vorgehen des Statistischen Bundesamtes und der Zensuskommission, dass Sicherheit offenbar nicht ernst genommen werde. "Die Lösung wäre einfach gewesen: ein https:// auf den Zensusbogen zu schreiben und darauf hinzuweisen, dass diese Adresse exakt einzugeben ist". Die Zensus-Seite für das Onlineausfüllen ist noch nicht online.
Der FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) hat den Zensus 2011 mit dem BigBrotherAward 2011 bedacht. "Mit der aktuellen Volkszählung werden sensible Persönlichkeitsprofile von über 80 Millionen Menschen erstellt, die bis zu vier Jahre nach dem Stichtag am 9. Mai 2011 personenbezogen verfügbar sind. Dabei werden Daten aus Melderegistern, von der Bundesagentur für Arbeit und von bundesbehördlichen Arbeitgebern zweckentfremdet, ohne dass die Betroffenen rechtzeitig und ausreichend darüber informiert werden oder dem widersprechen könnten", lautete die Begründung.
Die wollen die Daten - zack zack zack - und ob da bissel was aufm Boden kleckert ist...
Ist er nahezu auch. Aber es gibt noch immer Menschen die ihn nutzen. Taucht immer mal...
Den Zensus kann man schlecht boykoyttieren, da man gesetzlich verpflichtet ist, Auskunft...
Das passt auch irgendwo perfekt zu diesem Zensus.
Es war doch ganz klar, dass sich der Staat da auf einer schmalen Linie bewegt und gerade...