Spielebranche
Konsolen in der Krise?
Mit Schimpf und Schande mussten deutsche Entwickler früher leben, wenn sie nicht für Konsole entwickeln wollten - oder konnten. Jetzt ist die Schwäche ein Standortvorteil, denn Browsergames auf PC-Basis könnten Playstation 3, Xbox 360 und Wii mittelfristig aus dem Markt drängen.

Sogar Thomas D. spielt nicht mehr auf Konsole. Der Rapper von den Fantastischen Vier hat kürzlich im Interview gesagt, dass er seine Playstation 3 eingemottet hat und lieber auf dem iPhone spielt - unter anderem, weil die Spiele günstiger sind. Mit dem Beispiel des Musikers führte Petra Fröhlich, Chefredakteurin von PC-Games, auf der Entwicklerkonferenz Quo Vadis in Berlin in eine Diskussionsrunde ein: Machen Bigpoint.com, Zynga und Apple mit ihren Browsergames, Socialgames und Mobile Games das Konsolen- und Handheldgeschäft von Sony, Microsoft und Nintendo kaputt? "Es gibt Indizien, dass der Wandel bereits im Gange ist", sagte Fröhlich und verwies auf den Exodus von Führungskräften bei Electronic Arts zugunsten von Zynga, die massiv steigenden Gewinne von Apple und den schwächelnden Absatz des Nintendo 3DS. Kein Wunder: Ein Spiel wie Plants vs. Zombies kostet im Handel für Nintendo DS fast 30 Euro, bei Apple ist es als Download für 2,39 Euro zu haben.
- Spielebranche: Konsolen in der Krise?
- Steigende Entwicklungsbudgets für Browsergames
"Wenn man sich die Spiele anschaut, die man im App Store bekommt und die für Konsole verfügbar sind, sieht man doch deutliche Unterschiede", sagte Timo Ullmann, Chef des Berliner Entwicklerstudios Yager Development, das derzeit im Auftrag von Take 2 mit Millionenbudget am Actionspiel Spec Ops: The Line arbeitet - eine klassische Großproduktion, die vielfach leistungsstärkere Hardware als ein Smartphone oder ein Tablet voraussetzt. Ullman ist überzeugt, dass nicht die Konsolen das Problem sind: "Es sind die Geschäftsmodelle, die eine Krise haben. Die werden sich auch im Konsolenbereich ändern. Wir bei Yager glauben, dass die Free-2-Play-Modelle auch auf Konsole übertragen werden."
Von dem Geschäftsmodell war auch Philipp Reisberger überzeugt, der Chief Games Officer bei Bigpoint.com: "Free 2 Play ist das fairste Geschäftsmodell, das es gibt", sagte er - schließlich könne der Kunde für kein oder wenig Geld so lange spielen, wie er Lust habe. Seinen Vorteil sieht er darin, dass anders als bei Blockbustern teuer produzierte Inhalte nicht nach ein paar Monaten im Budgetregal verramscht, sondern weiterentwickelt und -vermarktet werden. Inhalte, die übrigens immer öfter aus der klassischen Spielentwicklung stammen: "Für Battlestar Galactica und Drakensang Online nehmen wir Assets aus der Retailproduktion und nutzen sie für den Onlinebereich." Dadurch würden zwar die Produktionskosten steigen, aber mit gutem Balancing verdiene man trotzdem gutes Geld.
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Steigende Entwicklungsbudgets für Browsergames |
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Das ist doch nicht die Arbeit. Den Teil kann man fast fertig runterladen bzw. einkaufen...
Hmja, aber das war ja nicht die Ausgangslage oben. Da war speziell die Rede von 3D auf...
Weiß auch nich, warum PC-Nutzung unbequem sein "muss"...meine Ausziehcouch steht in der...
Auja! Das wäre ja praktisch das Schlaraffenland im Gamingbereich! xD