Germany's Gold: ARD und ZDF planen Onlinevideothek für 2012

ZDF-Intendant Markus Schächter bestätigte gegenüber der Financial Times Deutschland(öffnet im neuen Fenster) die Pläne der Sender: "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte" sollen auf Abruf zur Verfügung stehen. Das Ziel ist klar: "Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen" , sagte der ZDF-Chef weiter. Die Inhalte sollen gegen Gebühr oder durch Werbung finanziert angeboten werden.
Zunächst einmal gilt es jedoch, Kosten im Bereich von über einer Million Euro für das Projekt aufzubringen, so die FTD. Das betrifft nicht nur die technische Infrastruktur, sondern vor allem die Rechte an den Sendungen. ARD und ZDF kooperieren dabei bereits mit dem Verband Produzentenallianz, auch die Produktionsfirmen Bavaria und Studio Hamburg beteiligen sich. Der Rechtehändler Telepool ist laut FTD ebenfalls dabei. Schächter zu den Fortschritten: "Ich habe selten eine solche Euphorie erlebt wie bei den Beteiligten dieses Projekts" .
Reibungslos dürfte die Schaffung einer Onlinevideothek der gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender jedoch nicht ablaufen. Erst im März 2011 hatte das Bundeskartellamt den Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 die Gründung einer kommerziellen Videoplattform nach dem Vorbild von Hulu untersagt. Schon beim Start der bisherigen Mediathek des ZDF, die nur aktuelle Sendungen für einen begrenzten Zeitraum zeigt - in der Regel sieben Tage -, beschwerten sich die Privatsender .
Das neue Projekt unter dem vorläufigen Namen "Germany's Gold" soll jedoch auch den privaten Fernsehanbietern offenstehen, diese äußerten sich der FTD zufolge aber bisher nicht dazu. Nach Plänen des ZDF soll das Angebot 2012 starten - wenn alles klappt.