Bundesregierung: Satellit soll Breitbandversorgungslücken schließen

Die Bundesregierung setzt auf Anbindungen per Satellit und weiter auf LTE, um ihr Versprechen zur Breitbandversorgung einzuhalten. Das teilte die Regierung in ihrer am 27. April 2011 veröffentlichten Antwort (PDF)(öffnet im neuen Fenster) auf eine Große Anfrage der SPD-Fraktion mit.
Die Bundesregierung hatte ihre Breitbandstrategie im Februar 2009 verabschiedet. Ziel war es, bis Ende 2010 eine flächendeckende Versorgung mit 1 MBit/s zu erreichen. Das wurde jedoch mit rund 98,5 Prozent der Haushalte nur fast erreicht . Wie aus der Antwort hervorgeht, ist die Breitbandversorgungslage in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern mit 93,4 Prozent und Thüringen mit 93,5 Prozent am schlechtesten.
"Die Mobilfunkunternehmen mit einer Frequenzzuteilung für LTE (Long Term Evolution) im Bereich 800 MHz haben zugesagt, die bestehenden Versorgungslücken im Laufe des Jahres 2011 zu schließen" , heißt es in der Antwort. "Zur Erschließung beitragen werden zudem bereits laufende beziehungsweise geplante Ausbauvorhaben und die Nutzung von Anbindungen per Satellit. Hier stehen in Kürze deutlich erhöhte Bandbreiten mit einer höheren Kapazität im Up- und Download für voraussichtlich 200.000 Haushalte zur Verfügung."
Ein Eutelsat-Sprecher sagte Golem.de: "Unser Satellit wurde Ende Dezember 2010 gestartet . Wir haben in der Zwischenzeit unser Gateway in Berlin in Betrieb genommen. Am 31. Mai 2011 ist der Operation Service Day geplant. Da soll es in ganz Europa losgehen." Bis zu 10 MBit/s seien dann im Downstream und bis zu 4 MBit/s im Upstream per Satellit für jeden Nutzer verfügbar.
Bisher gab es keine Förderung für Satelliteninternet seitens der Bundesregierung. "Mit dem Internetsatelliten Ka-Sat sind wir in den Augen der Bundesregierung erwachsen geworden."
Laut Breitbandstrategie sollen bis spätestens 2014 für 75 Prozent der Haushalte - und bis 2018 für alle Haushalte in Deutschland - Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 MBit/s zur Verfügung stehen. Viele der bestehenden und aufzubauenden Infrastrukturen würden dabei Bandbreiten von deutlich mehr als 50 MBit/s bieten, heißt es weiter in der Antwort der Bundesregierung.
Erst auf längere Sicht würden mit zunehmendem Bedarf FTTB-/FTTH-Netze mit mehreren 100 MBit/s bis hin zu mehreren GBit/s flächendeckend zur Verfügung stehen. "2015, spätestens aber 2018, werden sie ein wichtiger Bestandteil der Netztopologie sein, aber nicht mit flächendeckender Durchdringung."



