Seti: Kein Geld für Aliens

Aus Finanznot hat das Projekt Search for Extraterrestrial Intelligence(öffnet im neuen Fenster) (Seti) seine Arbeit eingestellt. Da der US-Bundesstaat Kalifornien seine Zuwendungen eingestellt hat, musste das Radioteleskop Allen Telescope Array(öffnet im neuen Fenster) (ATA) in der vergangenen Woche stillgelegt werden.
Schwierige Finanzlage
In einer E-Mail(öffnet im neuen Fenster) informierte Seti-Geschäftsführer Tom Pierson die Spender über die Situation: "Unglücklicherweise ist die aktuelle Finanzlage der Regierung sehr schwierig" , schreibt er. Deshalb habe die Regierung ihre Zahlungen auf ein Zehntel reduziert.

Es müssten "neue Lösungen gefunden werden" , schreibt Pierson. Eine Möglichkeit, den Betrieb von ATA zu finanzieren, sieht Jill Tarter, wissenschaftliche Leiterin von Seti, in der US-Luftwaffe. Das Radioteleskop kann dafür genutzt werden, Weltraumschrott aufzuspüren, der Satelliten beschädigen kann. Sie hoffe nun, die Luftwaffe davon überzeugen zu können, die fünf Millionen US-Dollar für die nächsten zwei Jahren zur Verfügung zu stellen, sagte Tarter der Tageszeitung San Jose Mercury News(öffnet im neuen Fenster) .
1.235 Exoplaneten entdeckt
Die Wissenschaftlerin bedauerte die Stilllegung des Radioteleskops. Sie komme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Weltraumteleskop Kepler(öffnet im neuen Fenster) habe gerade 1.235 mögliche Exoplaneten entdeckt(öffnet im neuen Fenster) . Einige befinden sich in einem Abstand zu ihrem Zentralgestirn, der die Existenz von flüssigem Wasser ermöglicht. "Ausgerechnet in dem Moment, da wir so viele Planeten gefunden haben, die es wert sind, genauer untersucht zu werden, haben wir nicht das Geld zum Lauschen" , sagte Tarter.
Noch vor zwei Jahren hatte die Situation rosiger ausgesehen: 2009 erhielt Tarter für ihr Engagement bei der Suche nach außerirdischem Leben den Preis der renommierten Ted-Konferenz . Daraufhin hatten sich neue Spender für Seti gefunden.
Millionenspende von Paul Allen
Das ATA-Radioteleskop, das von der Universität des US-Bundesstaates Kalifornien in Berkeley betrieben wird, befindet sich in einem Nationalpark etwa 450 Kilometer nordöstlich von San Francisco in 1.280 Metern Höhe. Seinen Namen verdankt es dem Microsoft-Gründer Paul Allen, der mit einer Spende in Millionenhöhe im Jahr 2004 den Bau der 42 Satellitenantennen ermöglichte. Eigentlich war geplant, ATA auf 350 Antennen auszubauen.



