Jugendschutz

Templerorden fordert Verbot von "negativen Computerspielen"

Es klingt wie eine Verschwörungstheorie, ist aber ernst gemeint: Eine Niederlassung des Templerordens hat im Bundestag ein Konzept für ein Gesetz eingereicht, das ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von "negativen Computerspielen" vorsieht. Einige Abgeordnete unterstützten die Initiative.

Artikel veröffentlicht am ,
Bild: Assassin's Creed
Bild: Assassin's Creed

In Titeln wie der Assassin's-Creed-Reihe tauchen die Tempelritter immer wieder auf, nun fordert eine Komturei des Ordens ein "Verbot der Herstellung und des Vertriebs von Computerspielen mit negativen Inhalten". Stattdessen möchte die Niederlassung des Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani Großpriorat Deutschland e. V. - so die offizielle Bezeichnung - aus dem nordrhein-westfälischen Viersen, dass die "Herstellung von Computerspielen mit positiver und pädagogisch sinnvoller Ausrichtung" weiter gefördert wird. Außerdem soll es eine Verpflichtung für Grundschulen und weiterführende Schulen geben, ihre "Schüler sehr frühzeitig an Computerspiele und an die sinnvollen Möglichkeiten des Internets heranzuführen und pädagogisch zu begleiten."

Der Orden hat seine Forderungen an die Enquêtekommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestags durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer zur Beratung übergeben lassen, seine Parteikollegen Günter Krings und Ansgar Heveling unterstützen die Initiative nach Angaben der Westdeutschen Zeitung. Es war die erste Eingabe an die Arbeitsgruppe. Nach aktuellem Stand will die Kommission erst 2012 bekanntgeben, was mit dem Papier, das Golem.de vorliegt, passiert. Bislang haben Vertreter der Bundesregierung allen Forderungen nach Gesetzesveränderungen oder -verschärfungen im Bereich der Games eine klare Absage erteilt.

Die Templer sehen auch die Wirtschaft bedroht, schließlich werde die soziale Entwicklung junger Menschen durch die "verrohenden Computerspiele" sehr negativ beeinflusst, was "den Kommunen deutlich steigende Kosten der erzieherischen Jugendhilfe bescherte. Die negativen Auswirkungen in vielen Schulen sind bekanntermaßen verheerend. Dies wiederum wirkt sich wie ein Bumerang zeitversetzt auf die freie Wirtschaft aus, die über die steigende Zahl von ungeeigneten Jugendlichen ohne Schulabschlüsse klagt."

Durch das Verbot der negativen Inhalte - der Orden nennt als Beispiele Resident Evil und GTA - seien außerdem in erster Linie ausländische Hersteller betroffen, während durch eine positive Ausrichtung "verstärkt deutsche und auch europäische Firmen für den Wettbewerb und die Herstellung von positiven und pädagogisch wertvollen Computerspielen gewonnen werden."

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Heins 03. Mai 2011

"Haben die nicht im Namen der Kirche gemordet?" Ja, haben sie. Aber zu einer Zeit wo dies...

Ekelpack 29. Apr 2011

Das lohnt den Aufwand nicht. Das sind halt irgendwelche religiösen Spinner.

Ekelpack 29. Apr 2011

Der eine Verein erkennt den anderen Verein nicht an? Warum das denn? Ist der eine...

irata 28. Apr 2011

Es ist Ansichtssache, das definiert sich jeder so, wie es ihm passt. Mit offiziellen...



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