Wikileaks: Wau-Holland-Stiftung veröffentlicht Wikileaks-Spendenbericht

Die Wau-Holland-Stiftung hat den Spendenbericht für Wikileaks für das Jahr 2010 veröffentlicht. Auf sechs Seiten gibt " Projekt 04 - Informationsfreiheit verteidigen(öffnet im neuen Fenster) " Aufschluss darüber, wie viele Spenden die Organisation im vergangenen Jahr eingenommen und wie viel Geld sie ausgegeben hat. Die 2003 gegründete Stiftung verwaltet die Spenden an Wikileaks .
Mehr als 1,3 Millionen Euro
Danach beliefen sich die Einnahmen von Wikileaks 2010 auf 1.331.698,19 Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon wurde überwiesen. Der Rest ging über den Zahlungsdienstleister Paypal bei der Wau-Holland-Stiftung ein. Paypal hatte Ende vergangenen Jahres nach der Veröffentlichung verschiedener geheimer US-Dokumente Wikileaks das Konto gesperrt .
Die meisten Spenden bekam Wikileaks nach der Veröffentlichung des sogenannten Collateral-Murder-Videos im April und im Dezember, als sich nach der Veröffentlichung geheimer US-Depeschen und der Verhaftung von Gründer Julian Assange die Lage der Organisation zuspitzte.
25.755 Spenden über Paypal
Über Paypal gingen bis zur Sperrung des Kontos 25.755 Spenden ein. Die durchschnittliche Spendenhöhe betrug 24,70 Euro. Die höchste Spende betrug immerhin 3.500 Euro. Eine entsprechende Aufschlüsselung bei den per Banküberweisung eingegangenen Spenden ist laut Bericht "zurzeit nicht möglich" .
Den Einnahmen standen Ausgaben in Höhe von 401.824,62 gegenüber. Diese gliedern sich in Ausgaben für Infrastruktur (59.044,06 Euro), wie Server, Internetanbindung sowie Serverumzug , Kampagnen (143.305,15 Euro) wie etwa die Produktion des Collateral-Murder-Videos , Reisekosten (62.053,31 Euro) sowie Aufwandsvergütungen "für einige wenige Projektleiter und -aktivisten" (104.477,15 Euro).
Assange zahlt seine Anwälte selbst
Hinzu kamen schließlich Kosten für Rechtsbeistand (32.944,95 Euro). Darunter seien juristische Beratungen für Projekte gefallen, schreibt die Wau-Holland-Stiftung , "jedoch keine Kosten für personenbezogene juristische Beratung oder anwaltliche Vertretung in Gerichtsverfahren" . Die Kosten für seine Anwälte im Verfahren wegen sexueller Nötigung in Schweden trägt Assange demnach selbst.
2010 hatte die Stiftung Schwierigkeiten mit dem Regierungspräsidium in Kassel: Die Behörde hatte angemahnt, die Wau-Holland-Stiftung habe keinen Rechenschaftsbericht vorgelegt. Die Aufsichtsbehörde drohte sogar mit der Aberkennung des Steuerprivilegs.



