GPLv3: Boxee Box soll gegen Open-Source-Lizenz verstoßen

D-Link hat in seine Firmware für die Boxee Box eine wesentliche Komponente eingebaut, die unter der GPLv3 steht: Die Firmware für die Boxee Box enthält GPG (GNU Privacy Guard)(öffnet im neuen Fenster) . In Abschnitt 6 der GPLv3 steht, dass der Nutzer der Software auch die Informationen erhält, wie sie zu ändern ist. Das soll insbesondere dann gelten, wenn die Software beispielsweise durch Verschlüsselung geschützt ist. In diesem Falle muss der Benutzer, der die Software ändern will, auch die Möglichkeit erhalten, den Code zu entschlüsseln.
D-Link hat neben dem GPG-Paket auch zahlreiche Komponenten aus dem XBMC-Projekt als Basis für seine Software verwendet. Anwendern wurde versprochen, dass sie auf der Boxee Box auch XBMC nativ installieren können, was bislang allerdings nicht möglich ist. Zudem habe D-Link nur einen Teil des Quellcodes freigegeben und mit Signaturen versehen, der von dem Benutzer nicht reproduzierbar sei. Ohne den Zugang zu den Signaturen kann die Software nicht nachgebaut werden.
In einem Blog(öffnet im neuen Fenster) hatte Boxee-CEO Avner Ronen Anfang September 2010 noch geschrieben, dass die Software für die Boxee Box "offen sein müsse." Außerdem wollte der Hersteller sicherstellen, dass XBMC problemlos auf der Boxee Box laufe. Anfragen des Autors der Webseite infinityoverzero.com(öffnet im neuen Fenster) liefen aber bislang angeblich ins Leere.