Geldwäscheverdacht: FBI sperrt Domains von Pokerportalen

Wer von den USA aus im Internet eine Partie Poker spielen möchte, hat es derzeit schwer: Seit Freitag, dem 15. April 2011, hat das FBI die .com-Domains von Full Tilt Poker(öffnet im neuen Fenster) , Absolute Poker(öffnet im neuen Fenster) , Ultimate Bet(öffnet im neuen Fenster) und Pokerstars(öffnet im neuen Fenster) beschlagnahmt und gesperrt; Pokerstars wirbt hierzulande mit Stars wie Boris Becker und Stephan Raab und gilt unter anderem laut Pokerscout.com(öffnet im neuen Fenster) als Marktführer. Über die europäischen und deutschen Adressen sind die Portale weiterhin erreichbar, allerdings nicht für Surfer aus den USA.
Auf den .com-Portalen ist derzeit eine Bekanntmachung des FBI zu lesen, in der die amerikanische Bundespolizei darauf hinweist, dass die Seiten durch eine Staatsanwaltschaft in New York gesperrt wurden. Als Gründe für die Sperrung werden Geldwäsche, illegales Glücksspiel und Betrug genannt. Wie das Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) schreibt, hat das US-Justizministerium das Geld von Spielern eingefroren und Anklage gegen elf Personen erhoben.
Zwischen den Pokerportalen und den amerikanischen Behörden schwelt schon länger ein Streit. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob Poker ein Glücksspiel und somit in den USA verboten ist, oder ob vor allem das Können des Spielers entscheidet - dann wäre das Kartenspiel möglicherweise legal.
Ein anderer Vorwurf lautet, dass sich die Pokerunternehmen an kleineren US-Banken beteiligt hätten, um so deren Kooperation für den eigentlich nicht zulässigen Zahlungsverkehr zu bekommen. So gut wie alle größeren Portale haben ihren Sitz mittlerweile nicht mehr in den USA - Pokerstars etwa agiert von der Isle of Man aus.
In den USA wird derzeit über eine gesetzliche Regulierung von Internetpoker gestritten. Der deutsche Pokerexperte Thomas Lamatsch hält die Aktion des FBI deshalb für eine Vorstufe zur Legalisierung der Seiten. "Zuerst wird der Markt endgültig gesäubert und danach werden die Lizenzen vergeben" , sagte er zu Pokernews.com(öffnet im neuen Fenster) .



