Abhörpraktiken
Blackberry-Chef bricht erbost Interview ab
Über staatliche Abhörpraktiken wollte er nicht sprechen: RIM-Gründer und Co-Chef Lazaridis hat ein Interview abgebrochen, weil ein BBC-Journalist zu beharrlich nachfragte.

RIM-Chef Mike Lazaridis hat ein Interview mit der Rundfunkanstalt BBC wegen hartnäckiger Fragen zum Thema staatliche Abhörpraktiken abgebrochen. Alle Blackberry-Geräte sind standardmäßig mit einer E-Mail-Verschlüsselung versehen, wobei E-Mails über eine Client-Server-Architektur verarbeitet werden. Die indische Regierung hatte gedroht, die Blackberry-Dienste zu verbieten, sollten die Geheimdienste des Landes nicht Zugang zu sämtlichen Angeboten bekommen. Auch die Regierung Saudi-Arabiens will Einblick in den verschlüsselten Datenstrom von Blackberry-Kunden.
Der BBC-Journalist Rory Cellan-Jones sprach mit dem Co-Chef von Research In Motion zuerst über das Tablet Playbook. Dann fragte er nach einer Lösung für RIMs Probleme in Indien und im Nahen Osten. "Das ist einfach nicht fair, Rory", wiederholte Lazaridis, und sagte: "Es gibt einfach kein Sicherheitsproblem." Zugleich ist deutlich die Stimme einer RIM-Mitarbeiterin im Hintergrund zu hören, die Cellan-Jones' Frage zurückweist und ihn auffordert, das Thema zu wechseln.
Lazaridis entgegnete dann: "Hier wird unterstellt, es gebe ein Sicherheitsproblem. Wir haben aber kein Sicherheitsproblem. Wir werden einfach immer wieder angegriffen, weil wir überall auf der Welt so erfolgreich sind. Weil wir ein Produkt mit Kultcharakter haben, das von Managern, Staatsführern, Prominenten, Endkunden und Jugendlichen benutzt wird."
Cellan-Jones fragt dann nach, ob Lazaridis den BBC-Zuschauern in Indien und im Nahen Osten zusichern könne, dass ihre E-Mails in diesen Ländern weiterhin sicher seien. Lazaridis beendet daraufhin das Gespräch. "Das Interview ist vorbei, es ist einfach vorbei", erklärte Lazaridis daraufhin. "Dieses Wort können sie nicht benutzen, das ist einfach nicht fair. Es geht hier um nationale Sicherheit." Lazaridis deutet auf die Kamera und fordert: "Stellen sie das ab!"
Cellan-Jones fragt daraufhin verwundert bei Twitter:"Warum wurde mir nicht erlaubt zu fragen?"
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Beißen sich die Zähne aus? Ja. Ist aber nicht so das man gedroht hat, es zu verbieten...
Es würde helfen, wenn die Messenger das Plugin per default mitinstallieren.
Wer weiss welchen Zweck Wikileaks wirklich hatte..