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3D-Software: Erste stabile Version von Blender 2.5 veröffentlicht

Die Blender Foundation hat mit Blender 2.57 eine erste stabile Version der Serie Blender 2.5 veröffentlicht. Die 3D-Software enthält große Neuerungen.
/ Jens Ihlenfeld
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Die Blender-Entwickler sprechen bei Blender 2.57 von einer stabilen, aber nicht finalen Version. So sei Blender 2.57 weitgehend "Feature-Complete" und nach über 1.000 Korrekturen sehr stabil. Doch erst in zwei Monaten soll Blender 2.58 erscheinen, woraus dann die Finalversion der Serie, Blender 2.6, werden könnte.

Rund 500 Bugs haben die Entwickler in Blender 2.57 korrigiert und einige eigentlich für Blender 2.5 geplante Funktionen verschoben, darunter die Unterstützung mehrerer Fenster für mehrere Szenen und radiale Menüs.

Blender 2.5 enthält wesentliche Veränderungen: Unter anderem wurde das GUI-Layout überarbeitet(öffnet im neuen Fenster) und mit neuen Grafiken und Icons versehen. Die Entwickler versprechen ein klareres und besser organisiertes Layout, das sich mit Python komplett anpassen lässt. Zudem unterstützt Blender 2.5 erstmals mehrere Top-Level-Fenster. Eine Suchfunktion soll den Umstieg für Benutzer der älteren Versionen erleichtern. Auch der Editor für Eigenschaften wurde neu gestaltet, der Dateibrowser umgebaut und die Bedienelemente mit einem neuen Design versehen.

Die Bedienung von Blender 2.5 ist komplett über Tastenkürzel(öffnet im neuen Fenster) möglich, die Nutzer ebenfalls individuell anpassen können. Auch Mausereignisse können dabei einbezogen werden.

Seit Blender 2.53 lässt sich Blender mit Python erweitern. Entsprechende "Add-ons" können Anwender auswählen und einzeln deaktivieren, um für mehr Übersicht zu sorgen. Im Blender 2.5 Scripts Catalog(öffnet im neuen Fenster) finden sich zahlreiche Erweiterungen.

Interne Struktur umgebaut

Die interne Struktur von Blender wurde in der Version 2.5 grundlegend verändert: Gab es in Blender 2.49 keine einheitliche Methode, um Szenendaten zu schreiben und zu lesen, wurde bei Blender 2.5 ein Data-API, RNA genannt, eingezogen(öffnet im neuen Fenster) , auf das alle Werkzeuge zugreifen. Das soll Komplexität und Fehler reduzieren. Zudem lassen sich daraus automatische Eigenschaftsdialoge generieren, aus Python-Scripten auf die Daten zugreifen und alle Eigenschaften animieren. Diese Animationen können in F-Kurven hinterlegt werden, die in sogenannten Actions gekapselt werden.

Ähnlich wurde mit Blenders Tool-System verfahren, denn auch dafür stellt Blender 2.5 eine einheitliche Schnittstelle bereit. Bisher nutzen Tastenkürzel, Menüeinträge und Python-Skripte jeweils eigene, oft mehrfach vorhandene und inkonsistente Wege, um auf Blenderfunktionen zuzugreifen. In Blender 2.5 hingegen ist jedes für Nutzer zugängliche Werkzeug als sogenannter Operator ausgeführt, eine generalisierte Darstellung eines Werkzeugs. Diese Operatoren funktionieren einheitlich, sind durchsuchbar und können auch per Python über eine konsistente Schnittstelle angesprochen werden.

Modellierung verbessert

Auch in Sachen Modellierung bietet Blender 2.5 Verbesserungen. So wurde der Sculpt-Modus(öffnet im neuen Fenster) optimiert, so dass schneller gezeichnet werden kann. Auch der Speicherverbrauch wurde verringert, neue Werkzeuge hinzugefügt und bestehende verbessert. Zudem wurde die Unterstützung für Multiresolution-Meshes neu geschrieben und soll sich nun besser ins Animationssystem integrieren.

Der Zugriff auf Pinsel(öffnet im neuen Fenster) und alles, was mit Malen zu tun hat, wurde vereinfacht. Der neue Modifier Solidify(öffnet im neuen Fenster) ermöglicht es, Mesh-Oberflächen automatisch zu extrudieren.

Neues Animationssystem

Ein neues Animationssystem(öffnet im neuen Fenster) sorgt dafür, dass alles in Blender 2.5 animierbar ist. Auch der Animation-Editor(öffnet im neuen Fenster) wurde überarbeitet und erhielt einen neuen Graph-Editor, der mehrere Objekte und F-Kurven gleichzeitig unterstützt. Auch der Editor für nichtlineare Animationen wurde angepasst, ebenso der Editor für Formanimationen.

Spline IK(öffnet im neuen Fenster) legt eine Kette von Knochen an eine Kurve und ist vor allem dafür gedacht, flexible Gliedmaßen zu animieren, beispielsweise Fangarme und Tentakel.

Blender 2.5 bietet zudem einen neuen Rauchsimulator(öffnet im neuen Fenster) , der auf Wavelet Turbulence zur Simulation von Flüssigkeiten setzt. Das Ergebnis wird als Voxel-Grid ausgegeben und in Blenders 3D-Ansicht mit OpenGL-Shadern und Voxel-Texturen angezeigt. Auch das Partikelsystem(öffnet im neuen Fenster) wurde überarbeitet und soll nun interaktiver und einfacher zu manipulieren sein. Gleiches gilt für Kraftfelder, und Haare werden nun mit dem System für Kleidung dargestellt.

Auch Volumenmaterialien(öffnet im neuen Fenster) unterstützt Blender mit der Version 2.5. Gedacht sind diese zum Rendern von Gasen, Rauch, Wolken und Feuer.

Raytracing beschleunigt

Im Rahmen eines Google-Summer-of-Code-Projekts entstand zudem ein neues System zur Beschleunigung von Raytracing(öffnet im neuen Fenster) , das in Blender 2.5 integriert wurde. Es unterstützt die Instanzierung von Objekten, so dass diese beliebig oft verwendet werden können, ohne dass der Speicherbedarf drastisch steigt. Zudem soll das neue System ein Vielfaches schneller sein als das bisher verwendete.

Blender 2.5 enthält zudem eine erste Version einer Farbverwaltung(öffnet im neuen Fenster) .

Neben Linux und Windows steht Blender 2.57 auch in einer 64-Bit-Version für Mac OS X zur Verfügung. Dazu wurde die Fensterbibliothek auf Basis von Cocoa neu implementiert. Zudem soll die Portierung sicherstellen, dass Blender auch in Zukunft gut auf Macs funktioniert.

Blender 2.57 steht ab sofort unter blender.org(öffnet im neuen Fenster) zum Download bereit.


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